EM-Feier von Reiti: Der Titel hing am seidenen Faden
Der Partystadl war voll, die Stimmung prächtig und der Anlass ehrwürdig: Nach drei Titeln in der IDM Superbike gewann Markus Reiterberger 2018 die letztmals ausgetragene Superstock-1000-Europameisterschaft. In vier der acht Rennen siegte der Obinger, in Portimao und Magny-Cours wurde er Dritter, in Brünn Vierter und in Imola Fünfter.
250 geladene Gäste feierten mit dem 24-Jährigen, die Schlossbrauerei Stein sorgte dafür, dass keiner Durst leiden musste. Unter ihnen Sponsoren, Gönner, Fans, Familie, Freunde, Fahrerkollegen, das Team alpha Racing Van Zon BMW und mit Geschäftsführer Dr. Markus Schramm und Motorsport-Direktor Marc Bongers auch die zwei für den Rennsport wichtigsten BMW-Manager. Auch Henning Putzke, Leiter von BMW Motorrad Deutschland, und der frühere BMW-Rennchef Berti Hauser waren da.
Auch viele Rennfahrer wurden gesehen, vor allem die Bahnsport-Fraktion war stark vertreten. Prominentester unter ihnen war der Schweizer Marcel Gerhard, Sandbahn-Weltmeister von 1992 und Konstrukteur des GTR-Motors. Als charmante Begleitung hatte er Tochter Agostina dabei. Außerdem gesehen: Gespann-Seriensieger Markus Venus, Grasbahn-Spezialist Manfred Knappe sowie Ex-Rennfahrer und Tuner Joachim Kugelmann sowie Tuner Erich Baier.
Der zweifache Supermoto-Weltmeister Bernd Hiemer war ebenfalls unter den Gästen, seine Frau Natascha hat für Reiti den Ernährungsplan ausgearbeitet, mit dem er über den Winter acht Kilogramm Fett abbaute und dank vielen Stunden im Fitnessstudio deutlich an Muskelmasse zulegte.
Aus dem Straßenrennsport erwiesen Adi Stadler, Michael Rudroff und Werner Daemen Reiti die Ehre.
BMW-Rennchef Bongers erzählte eine nette Anekdote. «Beim letzten Rennen in Magny-Cours hatte ich zweimal fast einen Herzinfarkt, beinahe hätte es keine Meisterschaftsfeier gegeben», schmunzelte der Niederländer. «Zum ersten Mal, als ihm das Vorderrad einklappte und er geradeaus fahren musste. Das zweite Mal, als das Team bereits umgezogen und auf dem Weg zur Meisterfeier war. Da bekam ich einen Anruf von der FIM, weil die Kurbelwelle in Reitis Motor bearbeitet war, was nicht reglementskonform ist.»
An dieser Stelle musste Bongers etwas weiter ausholen: «Die Teile für die Rennmotoren sind handverlesen. Ein übereifriger Mitarbeiter in Berlin suchte diese Kurbelwelle aus und gravierte das Wort Motorsport ein, weil diese Kurbelwelle so gut war. Andere Jungs dachten sich dann, dass das bei der FIM nicht gut ankommt und drehten die Gravur ab. Das war an der Flanke der Kurbelwelle zu sehen. Da die Kurbelwelle innerhalb der Toleranz war, war aber alles gut.»
BMW-Geschäftsführer Schramm sorgte ebenfalls für viel Applaus: «Viele Leute fragen mich, wie lange BMW dieses Mal in der Superbike-WM dabeibleiben wird. Ich stehe dafür, dass es weitergeht.»
Kommenden Mittwoch fliegt Reiti nach Melbourne, am letzten Februar-Wochenende beginnt auf Phillip Island die Superbike-WM 2019. Am Montag und Dienstag davor nimmt er mit seinem neuen Teamkollegen Tom Sykes und dem Team BMW Motorrad WorldSBK an den offiziellen Testfahrten auf der Strecke in Südaustralien teil.