Phillip Island, 1. Session: Ducati & BMW überraschen
Nach einigen Minuten der ersten Superbike-Session am Montagmorgen führte Sandro Cortese (GRT Yamaha) die Zeitenliste vor Markus Reiterberger (BMW) an. Sicher, das war nur eine Momentaufnahme, gab den zwei Deutschen aber sofort ein gutes Gefühl für den Rest der zwei Stunden.
Die 19 Superbike-Piloten haben am Montag und Dienstag jeweils zwei Sessions à zwei Stunden, also insgesamt acht, um sich final auf den Saisonstart am kommenden Wochenende auf Phillip Island vorzubereiten.
Im Fokus des Interesses standen Honda und BMW. Honda stellte sich mit seinem neuen Werksteam mit Leon Camier und Ryuichi Kiyonari erstmals der Konkurrenz, BMW hatte in Jerez Transponderprobleme. Deshalb wusste niemand so recht, wo Tom Sykes und Markus Reiterberger einzuordnen sind.
Weltmeister Jonathan Rea legte mit seiner neuen Kawasaki ZX-10RR in 1:31,782 min die erste ernstzunehmende Bestzeit vor, damit war der Nordire nur eine knappe Sekunde langsamer als die schnellste Rennrunde, 2018 von Marco Melandri auf der Ducati 1199 Panigale R in 1:30,848 min gefahren. Bei den Tests vor einem Jahr fuhr Rea 1:30,598 min.
Nach der ersten Stunde lag Ducati-Werksfahrer Alvaro Bautista mit der neuen V4 in 1:31,509 min in Führung, 0,273 sec vor Rea und 0,876 sec vor dem Dritten Michael van der Mark (Pata Yamaha). Ein wahrer Ohrenschmaus ist die Vierzylinder-Ducati, die mit 16.350/min über die Geraden kreischt.
Eine halbe Stunde vor Ende konterte Rea mit 1:31,189 min, in den letzten 15 Minuten gingen alle Fahrer auf Rennreifen auf Zeitenjagd. Qualifyer kommen in den zwei Testtagen nicht zum Einsatz.
5 min vor Ende preschte Ducati-Ass Bautista in 1:30,811 min auf Platz 1 und steigerte sich wenig später auf 1:30,743 min. Mit dieser Zeit blieb der Superbike-Rookie letztlich vorne und ist mit der V4 auf Rennreifen schon jetzt schneller, als es der Ducati-Twin jemals war. Rea und Alex Lowes (Yamaha) auf den Rängen 2 und 3 verlieren gute 4/10 sec, es folgen Marco Melandri und Michael van der Mark, beide auf Yamaha.
Cortese und Reiterberger hielten sich die ganze erste Session in den Top-10, Cortese lag 20 min vor Schluss sogar auf Platz 4. Nach zwei Stunden wurden es für die beiden Süddeutschen die beachtlichen Ränge 6 und 9.
BMW-Star Sykes fuhr auf Platz 7, eine knappe Sekunde hinter der Spitze. Damit ist der Engländer nur um 0,252 sec schneller als Reiterberger, der Superstock-Europameister konnte sich gegenüber den Tests in Jerez und Portimao deutlich steigern.
Honda hat mit dem neuen Moriwaki-Althea-Team und Werksmaschinen der Honda Racing Corporation (HRC) noch viel Arbeit vor sich, Leon Camier verliert als bester des Honda-Trios 1,716 sec. In 1:32,459 min fährt der Engländer aktuell eine knappe Sekunde langsamer, als nach den zwei Testtagen vor einem Jahr.
Superbike-Test Phillip Island, 1. Session, 18. Februar 2019:
1. Alvaro Bautista (E), Ducati, 1:30,743 min
2. Alex Lowes (GB), Yamaha, +0,403 sec
3. Jonathan Rea (GB), Kawasaki, +0,446
4. Marco Melandri (I), Yamaha, +0,702
5. Michael van der Mark (NL), Yamaha, +0,715
6. Sandro Cortese (D), Yamaha, +0,896
7. Tom Sykes (GB), BMW, +0,997
8. Leon Haslam (GB), Kawasaki, +1,143
9. Markus Reiterberger (D), BMW, +1,249
10. Toprak Razgatlioglu (TR), Kawasaki, +1,682
11. Leon Camier (GB), Honda, +1,716
12. Jordi Torres (E), Kawasaki, +1,936
13. Leandro Mercado (RA), Kawasaki, +2,046
14. Chaz Davies (GB), Ducati, +2,461
15. Ryuichi Kiyonari (J), Honda, 2,511
16. Eugene Laverty (IRL), Ducati, +2,610
17. Michael Rinaldi (I), Ducati, +3,100
18. Alessandro Delbianco (I), Honda, +3,222
19. Troy Herfoss (AUS), Honda, +4,218