Paolo Ciabatti (Ducati): «MotoGP-Fahrer sind Helden»
Asien ist in der Superbike-WM 2019 nur mit Buriram in Thailand vertreten. In Indien gab es trotz bestehendem Vertrag nie ein Rennen auf dem Buddh Circuit, Sepang in Malaysia hat sich mangels Zuschauerinteresse zurückgezogen und ein Rennen in Japan gibt es wegen der hohen Kosten nicht.
Am 23. Februar verkündete WM-Promoter Dorna, dass ab 2021 die MotoGP- und Superbike-WM auf der indonesischen Insel Lombok antreten wird, der östlichen Nachbarinsel von Bali. Südostasien gehört zu den größten Wachstumsmärkten für Zweiräder. Schaut man sich das umwerfende Faninteresse in Thailand an, wird auch Indonesien ein Erfolg. Zuletzt gab es dort 1997 auf der baufälligen Strecke in Sentul einen Superbike-Event.
«Indonesien ist ein riesiges Land, die meisten Hersteller, nicht Ducati, haben großes Interesse daran», sagt Ducatis Sportdirektor Paolo Ciabatti. «Dort werden jährlich sieben oder acht Millionen Zweiräder verkauft, aber hauptsächlich 100-ccm-Mopeds und Roller. Den Fahrern folgen unglaublich viele Leute aus Indonesien auf Social Media. 40 Prozent meiner Follower auf Instagram kommen aus Indonesien. Die Fans dort flippen bei MotoGP komplett aus, vor allem die Jungen. MotoGP-Fahrer sind Helden. Wenn du so eine Fanbasis hast, kannst du dir vorstellen, was dort los ist, wenn sie ein Rennen haben?»
Ciabatti hat den Erfolg der Superbike-WM in Thailand miterlebt, aber auch, wie das Faninteresse zurückging, seit 2018 zum ersten Mal die MotoGP-WM dort fuhr.
«Die Superbike-WM kommt jetzt das fünfte Mal nach Thailand und konnte hoffentlich eine gewisse Reputation aufbauen», meinte der Italiener gegenüber SPEEDWEEK.com. «Das Rennen ist sieben Monate vor MotoGP, die Fans dort sehen es hoffentlich als eines von zwei großen Motorsport-Events in Buriram. Wir sind in beiden Meisterschaften mit einem Werksteam vertreten, das sind die zwei größten Meisterschaften weltweit. Bisher hatten sie immer ausgezeichnete Zuschauerzahlen bei den Superbike-Rennen.»