Alex Lowes (Yamaha) frustriert: «Reifen am Ende»
Die Yamaha von Alex Lowes sieht man immer häufiger vor Ducati und Kawasaki
Würde man Ducati-Pilot Álvaro Bautista aus der Wertung streichen, wäre der Kampf um den Sieg in der Superbike-WM 2019 spannend wie lange nicht mehr. Zu verdanken ist das vor allem Alex Lowes, der mit seiner Yamaha kräftig am Stuhl des vierfachen Weltmeisters Jonathan Rea sägt.
Der Zwillingsbruder von Moto2-Pilot Sam Lowes erreichte beim Meeting in Aragón Top-5-Ergebnisse, im Superpole-Rennen stieg er als Dritter auf das Podium. In allen drei Rennen kämpfte er so lange mit Rea und Ducati-Werkspilot Chaz Davies, wie es das Material mitmachte. «Ich hatte im ersten Lauf nach sechs oder sieben Runden das Gefühl, dass ich mich auf dem zweiten Platz behaupten kann. Selbst als Rea mich überholte, hatte ich den Speed, um zu kontern. Drei Runden vor dem Ende ließ aber der Hinterreifen extrem nach und ich musste aufgeben – das war frustrierend», erzählte Lowes am Samstag.
Nach Platz 3 im Superpole-Race, nur 0,1 sec hinter dem Zweitplatzierten Rea, erlebte der Yamaha-Pilot im zweiten Lauf ein Déjà-vu. «Ich hatte die letzten Runden ziemliche Probleme mit dem Hinterreifen. Die ersten 15 Runden fühlte ich mich dafür wirklich stark, leider hielt er aber nicht bis zum Schluss durch», klagte der 28-Jährige erneut. «Der Kurvenspeed ist die Stärke der Yamaha, auch in den langen Kurven. Wenn der Grip nachlässt, verlieren wir deshalb umso mehr. Wenn wir die Reifen länger am Leben erhalten, ist mehr drin und daran müssen wir arbeiten. Die anderen können die Reifen besser über die Distanz bringen.»
«Wobei wir echt gute Fortschritte gemacht haben», betonte Lowes. «Die R1 ist fast dieselbe wie 2018, die Performance im Rennen ist aber deutlich besser geworden. Wir dürfen nicht vergessen, dass Kawasaki und Ducati neue Bikes haben. Wir arbeiten gut, sind aber noch zu weit zurück.»
In der Gesamtwertung hält Lowes mit exakt 100 Punkten den dritten WM-Rang. Sein Rückstand auf Jonathan Rea (2.) beträgt 47 Punkte, der Vorsprung auf seinen Teamkollegen Michael van der Mark (4.) wuchs auf 21 Punkte an.