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Marco Melandri (Yamaha): «Rea kann Pokal behalten»

Von Ivo Schützbach
Marco Melandri: Ab jetzt wieder regelmäßig auf dem Podest?

Marco Melandri: Ab jetzt wieder regelmäßig auf dem Podest?

Nach drei Monaten mit größten technischen Problemen kehrte Marco Melandri (GRT Yamaha) bei der Superbike-WM in Jerez aufs Podest zurück. «Ab jetzt werden wir überall schnell sein», glaubt der 36-Jährige.

Marco Melandri, mit 22 Siegen und 75 Podestplätzen der weitaus erfolgreichste der aktuell fünf Yamaha-Piloten in der Superbike-WM, weiß genau, was er braucht. Seit den Wintertests flehte er Yamaha nach Änderungen an seiner R1 an, in Jerez kamen diese erstmals in Rennen zum Einsatz.

«Ich war mir sicher, dass die anderen den kleineren Tank mögen würden», grinste Melandri nach zwei dritten Plätzen in Südspanien. «Ich weiß auch, wie die Gewichtsverteilung für mich sein muss, auch diese würden die anderen Fahrer mögen. Ich habe noch viele weitere Ideen. Alles, worum ich Yamaha bislang gebeten habe, wollten auch alle anderen haben. Keiner außer mir gibt die Richtung vor, ich sage klar, was ich haben möchte und was man dafür ändern muss. Sobald du dich gut auf einem Motorrad bewegen kannst, merkst du schnell die Schwächen in anderen Bereichen. Meine Kurvenausgänge waren immer schlecht, weil meine Kurveneingänge schlecht waren. Jetzt wurde dieser Bereich besser und ich spüre andere Dinge. Sobald ich eine Schwachstelle ausgemacht habe, beschreibe ich diese Yamaha und bitte um Verbesserung.»

Schnellster Yamaha-Pilot auf dem Circuito de Jerez war allerdings Michael van der Mark aus dem Werksteam, der nach zwei zweiten Plätzen im zweiten Hauptrennen für den ersten Yamaha-Sieg nach einem Jahr sorgte – auch, weil WM-Leader Alvaro Bautista (Ducati) in Führung liegend stürzte.

«Michael fuhr das Motorrad in Jerez am besten, er war in den Rennen sehr schnell – nur Bautista war schneller», hielt Melandri im Gespräch mit SPEEDWEEK.com fest. «Aber der fährt ohnehin in seinem eigenen Rennen. Schneller zu sein als Bautista – ich weiß nicht, ob das mit unserem Motorrad möglich ist. Aber ich sollte zumindest so schnell sein wie van der Mark und Lowes.»

Der Italiener weiter: «Van der Mark kann durch seine Größe mehr Gewicht aufs Hinterrad bringen und deshalb mit einer anderen Abstimmung fahren. Eine Woche vor Jerez hätte ich nicht erwartet, dort aufs Podium zu fahren. Zum ersten Mal hat Yamaha auf meine Nachfrage neue Teile gebracht, und sie funktionieren. Mein Ziel für dieses Jahr war, meinem Team und Yamaha zu helfen, die richtige Richtung zu finden. Uns fehlen einige PS, deshalb mangelt es uns an Beschleunigung, dafür haben wir uns auf der Bremse deutlich verbessert. Jerez hat keine lange Gerade, deshalb waren wir dort stark.»

«Jetzt ist es so, dass ich das Motorrad fahre», freute sich Melandri. «Bis vor dem Misano-Test saß ich sehr seltsam drauf und konnte keinerlei Veränderungen am Set-up spüren. Jetzt haben wir durch den kleineren Tank eine neue Basis und ich merke, wenn wir etwas um einen Millimeter verstellen. Ich gehe davon aus, dass unser Motorrad ab jetzt überall besser sein wird. In Jerez wurde uns klar, dass wir auch in den kommenden Rennen um Podestplätze kämpfen können.»

Im ersten Rennen bekam Melandri Rang 3 erst nach der Bestrafung von Weltmeister Jonathan Rea (Kawasaki) zugesprochen, der nach seiner Kollision mit Lowes vom dritten auf den vierten Platz zurückgestuft wurde. «Den Pokal soll Johnny behalten, das ist seine Trophäe», hielt Melandri fest. «Rang 3 war ein Geschenk für das Team, Yamaha und mich. Ich bin mir nicht sicher, ob die Entscheidung gegen Rea richtig war.»

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