WM-Leader Jonathan Rea (Kawasaki): «Ich hatte Glück!»
Toprak Razgatlioglu gönnte Jonathan Rea keine Pause
Fünf der letzten sechs Superbike-Rennen hat Jonathan Rea gewonnen, beim Meeting in Donington Park holte er alle drei möglichen Siege. Damit hat der Kawasaki-Pilot die Meisterschaft gedreht und dem bisher dominierenden Álvaro Bautista (Ducati) die WM-Führung entrissen. Der vierfache Weltmeister führt mit 376 Punkte, der Spanier liegt um 24 Punkte zurück.
«Ganz klar das bisher beste Rennwochenende der Saison», atmete Rea durch. «Ich hatte diese Ergebnisse nicht unbedingt erwartet – Donington ist nicht meine beste Piste und gerade in den letzten Jahre hatte ich hier immer wieder arm-pump. Damit hatte ich jetzt keine Probleme. Dabei steckten wir im ersten Training in Schwierigkeiten und lagen weit hinter den schnellsten Zeit zurück. Schritt für Schritt haben wir uns herangekämpft. Wir müssen zugreifen, wenn sich Gelegenheiten bieten. Ducati konnte in Donington nicht den Vorteil im sechsten Gang ausspielen. Hier muss man eine Einheit mit seinem Motorrad sein. Meine Crew hat ausgezeichnet gearbeitet und mir eine perfekte Rennabstimmung zur Verfügung gestellt. »
Rea musste für seine Siege am Sonntag aber sein ganzes Können aufbieten. Im Superpole-Race bekam er es mit seinem früheren Teamkollegen Tom Sykes zu tun, der bei BMW aufblüht und lange Zeit führte. Sykes stürzte nach Rennabbruch auf der Ölspur seines Teamkollegen Peter Hickman und fiel aus der Wertung heraus, weil er es nicht rechtzeitig ins Parc ferme schaffte. «Tom ist einer der besten Fahrer auf dieser Piste», hielt Rea fest. «Ich konnte ihn überholen, leider wurde das Rennen kurz danach abgebrochen. Für ihn tat es mir unheimlich leid, er hatte es verdient, in die Wertung zu kommen. Ich habe keine Flaggen gesehen, die vor Öl auf der Strecke gewarnt haben. Ich selbst hatte Glück, dass ich nicht gestürzt bin.»
Im zweiten Lauf war es Puccetti-Pilot Toprak Razgatlioglu, der Rea alles abverlangte und ihn bis zum Zielstrich unter Druck setzte. «Der zweite Lauf war wirklich besonders. Der Fight mit Toprak war super», lobte der Kawasaki-Werksfahrer den jungen Türken. «In manchen Bereichen war er extrem stark, ich dafür in anderen. Mein Hinterreifen war bis zur letzten Runde gut. In der vorletzten Runde konnte ich noch eine 1:27 min fahren und ein wenig Abstand zu Toprak herstellen. Das war mein Job und ich habe den Sieg eingefahren.»