Jubel über Platz 2: Dank Tom Sykes ist BMW wieder wer
Tom Sykes feierte seinen zweiten Podestplatz für BMW
Schaut man sich die Leistungen von BMW seit dem fünften Event in Imola an, ist es kaum vorstellbar, dass die neue S1000RR erst letzten Dezember zum ersten Mal auf der Rennstrecke fuhr.
Seit Imola ist der bayerische Hersteller podestfähig, obwohl der erste Superbike-Motor mit ausreichend Leistung erst zwei Events später für Misano kam.
Ohne Ausfall in Imola hätten wir bereits dort den ersten Podestplatz der neuen BMW erlebt, so mussten wir bis zum siebten Event in Misano warten.
In Donington Park knüpfen BMW und Sykes nahtlos an diesen Erfolg an. Im Qualifying brauste der Engländer mit fast einer Sekunde Vorsprung auf Startplatz 1 und beendete damit die neunjährige (!) Durststrecke für BMW.
Im Rennen wurde Sykes hinter Weltmeister Jonathan Rea (Kawasaki) erneut Zweiter, mit diesen 20 Punkten verbesserte er sich in der Gesamtwertung auf den sechsten Platz.
SPEEDWEEK.com traf sich mit Tom Sykes zum Vier-Augen-Gespräch, das mit viel Schmunzeln und Augenzwinkern ablief.
Tom, was für eine Leistung!
Ich bin relativ zufrieden, wie es lief. Jetzt wurde ich zweimal im Nassen Zweiter, der Einzige vor uns war Jonathan Rea. Wir wissen seit Jahren, wie stark er im Regen ist.
Im Trockenen zeigten wir guten Speed, dass wir auch bei solchen Bedingungen Zweiter wurden, stimmt mich zufrieden. Die Jungs haben mit der Motorradabstimmung großartige Arbeit geleistet, auch mit der Elektronik. Die Strecke war sehr rutschig.
Mein Eindruck ist, dass du im Trockenen sogar noch stärker bist.
Tendenziell stimme ich dem zu. In Misano gelangen uns Fortschritte mit der Chassis-Abstimmung, das konnten wir nach Donington mitnehmen und in dieser Richtung weiterarbeiten. Im Trockenen war unsere Pace sehr konstant und schnell, was wir in der Superpole gezeigt haben, ist eindrucksvoll. Wenn es am Sonntag trocken ist, dürfen wir einiges erwarten.
Weißt du aus dem Stegreif, wie viele Poles BMW vor dir erobert hat?
Nein.
Eine: Troy Corser, 2010 in Misano.
Diesen Rekord habe ich dann wohl eingestellt. Dabei war das nicht mal eine perfekte Runde, in einer der Kurven musste ich Mercado überholen. Und in einer anderen Kurve unterlief mir auf einem feuchten Fleck ein kleiner Fehler. Die Runde war nicht perfekt, aber gut genug.
Du hattest danach ja auch nur eine knappe Sekunde Vorsprung auf den Zweiten.
Wir sollten nicht zu früh zu viel zeigen. Etwas müssen wir in der Hinterhand behalten.
Was bedeuten dir die zwei Podestplätze persönlich?
Sie zeigen, was ich als Rennfahrer und Entwickler drauf habe. Ich habe ein großartiges Team und einen hervorragenden Hersteller hinter mir, letztlich ist es aber meine Erfahrung, die bei der Verbesserung der S1000RR geholfen hat.
Die Erfolge machen mich stolz, wir haben wie damals bei Kawasaki mit einem weißen Blatt Papier begonnen. Vielleicht kann ich schon am Sonntag sagen, dass wir eine Siegmaschine gebaut haben.
Letzten Herbst musste sich dein Teamchef Shaun Muir von einigen Seiten anhören, dass du die falsche Wahl seist, weil dich Jonathan Rea bei Kawasaki in den Schatten gestellt hat. Jetzt beweist du allen das Gegenteil?
Ich wurde bei Kawasaki aus verschiedenen Gründen geschlagen. Ich sagte immer, dass ich nur ein Motorrad brauche, das ich so fahren kann, wie ich das möchte, dann werden auch meine Ergebnisse besser. Hoffentlich geht es bei BMW in diese Richtung weiter.