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Perfekte Taktik: Wie BMW die Konkurrenz demontierte

Von Ivo Schützbach
BMW und Tom Sykes holten in Donington die Pole

BMW und Tom Sykes holten in Donington die Pole

Seit 2009 ist BMW in der Superbike-WM, Troy Corser gelang 2010 die erste und lange Zeit einzige Pole-Position. Tom Sykes beendete in Donington Park die neunjährige Durststrecke – und wie!

Tom Sykes und Donington Park ist eine Liebesgeschichte, die uns seit Jahren begeistert. Seit 2015 stand der Engländer auf seiner Hausstrecke immer auf Pole-Position, sein Wechsel zu BMW ändert daran nichts.

Sykes war mit seiner S1000RR Schnellster bei Sonnenschein am Freitag und Zweiter im nassen dritten freien Training am Samstagmorgen.

Die Superpole, in der die Startplätze für das erste Hauptrennen am Samstagnachmittag und das Sprintrennen am Sonntagmorgen ausgefahren werden, begann auf nasser Strecke, zum Ende der 25 Minuten war die Ideallinie trocken und Sykes fuhr in 1:27,619 min die schnellste Zeit des Wochenendes.

Nicht nur das: Der Weltmeister von 2013 war um 0,993 sec schneller als der zweitplatzierte Jonathan Rea und blieb 1,579 sec vor dem Dritten Leon Haslam (beide Kawasaki). Sykes sicherte sich seine 49. Pole-Position und ist damit der mit Abstand erfolgreichste Fahrer.

«Ich musste ein paar Tränchen wegdrücken», gab BMWs Motorsport-Direktor Marc Bongers kurz nach dem Triumph zu. «Ich hatte feuchte Augen, echt super.»

Die Gratulation von BMW-Chef Dr. Markus Schramm ließ nicht lange auf sich warten, der Kölner meldete sich per WhatsApp bei seinem Team: «Super, Klasse, Glückwunsch!»

«Wir haben bei diesen Mischverhältnissen die richtige Reifenwahl getroffen», erklärte Bongers gegenüber SPEEDWEEK.com. «Als wir gesehen haben, dass es trocken wird, haben wir den Vorschlag gemacht, mit dem SCX rauszufahren, damit er sich ein paar Runden an den Reifen gewöhnen kann. Das ist der weiche Rennreifen, den man nur für das Sprintrennen nehmen kann, weil er nur zehn Runden hält. Mit dem Qualifyer kannst du nur eine oder zwei schnelle Runden fahren, bei solchen Bedingungen brauchst du aber mehr Runden, um dich an die Situation zu gewöhnen. Haslam hat die gleiche Entscheidung getroffen.»

Die letzten zwei Minuten den Qualifyer aufzuziehen hätte nichts gebracht? «Nein, der Fahrer muss in einen Rhythmus kommen», hielt Bongers fest. «Es gab feuchte Stellen. Wir hätten auch im Trockenen sehr gute Chancen gehabt. Dann hoffst du auf die Pole und das Wetter schmeißt alles durcheinander. Wie Tom das gemacht hat, ist stark. In Donington war er schon immer stark, das hat man auch am Freitag im freien Training gesehen. Aber trotzdem. Er ist so ein Profi. Und Peter Hickman haben nur 0,150 sec gefehlt, dann stünde er auch in der ersten Reihe. Der fühlt sich als Engländer bei solchen Bedingungen pudelwohl, das freut mich für ihn.»

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