Formel 1: «Dumme Regel half Verstappen»

Johnny Rea (Kawasaki): «Wir rannten gegen einen Berg»

Von Tim Althof
Superbike-Weltmeister Jonathan Rea erlebte nach vier gewonnenen Titeln in Folge zu Saisonbeginn erstmals heftigen Gegenwind, als Alvaro Bautista (Ducati) 14 Rennen gewann. Dann drehte der Kawasaki-Pilot das Blatt.

Beim Superbike-Meeting in Jerez im Juni hatte Alvaro Bautista 61 Punkte Vorsprung auf seinen Rivalen Jonathan Rea, nachdem der Spanier 13 Siege einfahren konnte und immer auf dem Podest stand. Im zweiten Rennen stürzte der Ducati-Pilot erstmals in dieser Saison und leitete damit eine unglaubliche Serie von Fehlern ein. Lediglich drei Podestplätze, darunter der Sieg im Sprintrennen von Misano, erreichte der 34-Jährige seither.

Rea holte von einem zum anderen Rennen auf den ehemaligen 125er-Weltmeister auf und übernahm in Donington Park, nach einem perfekten Wochenende, die WM-Führung. Nach dem letzten Rennen in Laguna Seca beträgt der Vorsprung des Kawasaki-Piloten 81 Punkte auf seinen Widersacher. Bei noch vier ausstehenden Rennwochenenden ein komfortabler Vorsprung für den 32-Jährigen.

Rea hatte nach all den erfolgreichen Jahren mit seinem Kawasaki Racing Team hart zu kämpfen, um mit der Situation umzugehen: «Aktuell ist die Situation perfekt, doch zu Saisonbeginn war ich ziemlich niedergeschlagen. Wir haben aber niemals aufgegeben daran zu glauben zurück zu kommen und um den Titel zu kämpfen. Es fühlte sich zwischenzeitlich so an, als würden wir ständig gegen einen Berg anrennen, den wir nun endlich erklommen haben, weil wir einfach weitergearbeitet haben.»

Für den Nordiren ist es eine ungewohnte Situation, so einen großen Vorsprung auf einen Gegner zu haben. Zudem war es nicht einfach, Bautista einzuholen: «Für mich war es eine riesige Herausforderung, denn in den vergangenen Jahren konnte ich zu Beginn der Saison einige Siege erringen und einen Vorsprung auf meine Gegner herausfahren. Somit konnte ich sehr bedacht an die Rennen herangehen und den Vorsprung kontrollieren. In diesem Jahr bin ich in jedem Rennen von der ersten bis zur letzten Runde am Limit gefahren, ohne auch nur darüber nachzudenken nicht alles zu geben. Dass wir die Punkte aufgeholt haben und uns sogar einen Vorsprung erarbeiten konnten zeigt, wie stark unser Team ist. Das beste Team im gesamten Fahrerlager, welchem ich einfach nur dankbar bin.»

Nach inzwischen 65 Siegen mit dem Kawasaki-Werksteam und vielen weiteren Podestplätzen, fand Rea gemeinsam mit seinem Team ein Mittel, um Ducati-Werksfahrer Alvaro Bautista so stark unter Druck zu setzen, dass dieser Fehler machte. Doch der vierfache Weltmeister weiß, dass er sich nicht auf den Erfolgen ausruhen kann: «Wie bei Alvaro zu sehen war, reicht auch ein großer Vorsprung nicht aus, um sich auszuruhen. Wir haben immer noch einige Rennen vor uns in diesem Jahr und alles kann passieren. Ich denke nicht an die Meisterschaft, sondern mache einfach meinen Job, wie an jedem Wochenende.»

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