Yamaha rät Kiefer Racing für 2020 zur Supersport-WM
Yamaha-Rennchef Andrea Dosoli
Yamaha ist in den drei SBK-Klassen Supersport 300, Supersport 600 und Superbike bestens aufgestellt. 2020 wird das japanische Werk in der Superbike-WM drei Teams und sechs Fahrer haben: Michael van der Mark und Toprak Razgatlioglu im Pata-Werksteam, Federico Caricasulo und Garrett Gerloff im Giansanti Racing Team sowie Loris Baz und eventuell Sandro Cortese bei Ten Kate. Auch Javier Fores und Leon Camier kommen für den Platz neben dem Franzosen in Frage.
Moto2-Teameigentümer Jochen Kiefer traf sich in Nevers mit Yamaha-Rennchef Andrea Dosoli, um eine mögliche Zusammenarbeit für 2020 zu besprechen. Das deutsche Team bekommt für nächstes Jahr keinen GP-Startplatz mehr und sieht sich deshalb in anderen Rennserien um.
«Kiefer ist willkommen und jeder wäre glücklich, hätten wir sie im SBK-Fahrerlager», erklärte Dosoli gegenüber SPEEDWEEK.com. «Sie haben mit ihrer Erfahrung zwei WM-Titel gewonnen, ein etabliertes Team wie sie in der Meisterschaft zu haben, wäre wichtig.»
Weil Kiefer jegliches Material für die Superbike-WM neu kaufen muss, ist es für das Team elementar, vom potenziellen Partner einen möglichst guten Preis zu erhalten. «Unser Paket ist sehr wettbewerbsfähig, im zweiten Rennen in Magny-Cours hatten wir vier R1 in den Top-6», bemerkte Dosoli. «Das Motorrad ist leicht zu handhaben und leistbar. Ich bin mir aber nicht sicher, ob wir mit sechs Motorrädern nächstes Jahr zwei weitere aufbieten können, es ist bereits spät in der Saison. Das wird sehr schwierig, das erste Rennen 2020 in Australien ist in nicht einmal fünf Monaten.»
Dosoli riet Jochen Kiefer deshalb, dass er mit seinem Team 2020 in den Klassen Supersport 300 und 600 einsteigen und Erfahrung sammeln soll. Im Lauf des nächsten Jahres könnten er und sein Team sich dann auf die Superbike-WM 2021 vorbereiten. Problematisch für Kiefer: Die beiden Supersport-Klassen genießen wenig Medienpräsenz, dafür sind in Deutschland kaum Sponsoren aufzutreiben. Außerdem könnte er dafür kein deutsches Zugpferd wie Markus Reiterberger oder Jonas Folger begeistern.