Puccetti Kawasaki: Showdown zwischen Cortese & Fores
Mit zwei Siegen und 13 Podestplätzen ist Toprak Razgatlioglu der mit Abstand erfolgreichste Privatfahrer der Superbike-WM 2019, der Türke hat gute Chancen, im SBK-Finale am letzten Oktober-Wochenende in Katar WM-Rang 3 zu erobern – er liegt nur sechs Punkte hinter Alex Lowes (Yamaha).
2020 fährt Razgatlioglu im Yamaha-Werksteam an der Seite von Michael van der Mark, sein diesjähriges Team Puccetti Kawasaki sucht verzweifelt nach einem würdigen Nachfolger.
«Ich verhandle seit zwei Monaten mit Javier Fores, Sandro Cortese und Leon Haslam», sagte Teamchef Manuel Puccetti zu SPEEDWEEK.com. «Bis Katar muss ich den Vertrag festzurren!»
Bei Kawasaki ist zu hören, dass es nicht mit Haslam weitergeht – weder in der Superbike-WM, noch in der Britischen Meisterschaft. Im Werksteam muss der 36-Jährige Alex Lowes Platz machen und bei Puccetti ist er nur die Nummer 3 auf der Liste – hinter Fores und Cortese. Haslam hofft deshalb, im Honda-Satelliten-Team von Midori Moriwaki unterzukommen.
Kawasaki Europa hat Fores eine gute Offerte für 2020 gemacht: Der Spanier würde bei Puccetti identisches Material wie die Werksfahrer erhalten und wäre im Aufgebot für das Suzuka Eight Hours. Es ist davon auszugehen, dass er den Vertrag demnächst unterschreibt.
Das wiederum erhöht die Chancen von Sandro Cortese bei Ten Kate Yamaha, dort stand Fores wochenlang oben auf der Wunschliste. Die Niederländer haben ihm aber bislang keinen Vertrag vorgelegt, weil sie sich erst mit dem neuen Hauptsponsor einigen müssen. Anschließend wird bei Promoter Dorna der zweite Platz beantragt, erst dann wird der zweite Fahrer neben Loris Baz verpflichtet.
Eric de Seynes, Chef von Yamaha Motor Europa, hat dem zweifachen Weltmeister Cortese versprochen, alles zu unternehmen, um ihn in der Familie zu halten. Die Schwierigkeit mit Ten Kate: Einerseits will das Team aus Nieuwleusen unabhängig sein und die Vorzüge eines Kundenteams genießen, andererseits wünschen sie sich die größtmögliche Unterstützung von Yamaha. Bringt sich Yamaha mehr ein, will der japanische Hersteller aber auch mehr Mitspracherechte.
Cortese hat stets betont, dass er mit Yamaha weitermachen möchte. Nachdem in seinem jetzigen Team Giansanti Racing 2020 Federico Caricasulo und Garrett Gerloff fahren werden, brauchte der Schwabe einen Plan B und C und sprach deshalb auch mit Teams anderer Hersteller.