Ducati-Ass Scott Redding (3.) ohne Bautistas Vorteile
Scott Redding feierte Platz 3
0,137 sec trennten im ersten Superbike-Rennen in Australien nach 22 Runden und 97,79 Kilometern den Sieger vom Vierten: Yamaha-Werksfahrer Toprak Razgatlioglu blieb 0,007 sec vor Alex Lowes (Kawasaki) und 0,034 vor Scott Redding – Michael van der Mark (Yamaha) ging leer aus.
Es war ein atemraubendes Rennen, das bis zur Rennhälfte aus einer sechsköpfigen Spitzengruppe bestand. Aus dieser fiel als Erster Tom Sykes (BMW), in den letzten Runden konnte auch Leon Haslam (Honda) nicht mehr mithalten. Der Tausendstelentscheidung auf der Ziellinie tat das keinen Abbruch.
«Das war mein erstes Rennen und ich war keinen Steinwurf vom Sieg entfernt», freute sich Redding über Platz 3 zum Auftakt. «Darüber kann ich nicht enttäuscht sein, auch wenn ich alles für den Sieg geplant hatte. Ich habe mein ganzes Rennen auf den Sieg ausgerichtet, ihn aber nicht geholt. So ist es halt. Ich hatte großartigen Spaß. Als ich Lowes in Kurve 4 überholte wusste ich, dass ich die Yamaha bis zur Ziellinie überholen kann, durch die letzte Kurve war ich viel schneller. In Kurve 6 überholte mich Lowes aber plötzlich wieder. Also musste ich vier Leute vor dem Zielstrich überholen. Außerdem fand ich mich plötzlich vier Meter von der Außenbegrenzung wieder und konnte den Schwung nicht mitnehmen. Ich bin trotzdem glücklich – ein Startplatz in der ersten Reihe und ein Podestplatz.»
2019 gewann Alvaro Bautista für Ducati alle drei Rennen auf Phillip Island, jedes mit großem Vorsprung. Der Spanier profitierte von seinem überragenden Speed auf der Geraden – davon war bei Redding nichts zu sehen.
«Viele Leute vergessen, dass Alvaro 30 Kilogramm leichter ist als ich», hielt der Engländer fest. Heb mal im Fitnessstudio eine Hantel mit 30 Kilogramm hoch, die ist schwer, das ist viel Gewicht. Das macht den Unterschied aus. Deshalb ist er auch mit der Honda auf der Geraden so schnell. Wir haben meine Daten mit seinen verglichen: Er machte mir gegenüber auf der geraden 0,2 sec gut – jede Runde. Ich habe den Vorteil nicht, den er letztes Jahr hatte. Er konnte auf der geraden einen Vorsprung herausfahren und es in den Kurven entspannt angehen. Für ihn war Rennen gewinnen viel einfacher, weil ihn auf den Geraden niemand überholen konnte, aber er jeden. Ich bin auf den Geraden gleichauf, was gut für mich ist, weil ich dort normal im Nachteil bin. Ich kämpfe auf Augenhöhe, darüber bin ich glücklich. Ich war wie ein Wolf, der auf seine Möglichkeit wartet. Ich kämpfte auch lieber, als vorne zu fahren.»