Geschockt: BMW-Team ging in Australien durchs Feuer
Nachdem der zweite Superbike-Lauf auf Phillip Island beendet war, tauschten die BMW-Piloten Tom Sykes und Eugene Laverty ihre S1000RR gegen eine alltagstaugliche GS, um damit 1200 km bis nach Canberra zurückzulegen. Begleitet wurden sie von Teamchef Shaun Muir und Technikchef Marc Bongers.
Die Route führte durch die Regionen, in denen die verheerenden Buschfeuern gewütet haben. Ziel der Reise war nicht der Weg, sondern die moralische Unterstützung der dort lebenden Menschen und der Feuerwehrmänner – die gesammelten Eindrücke haben dem BMW-Team die Augen geöffnet.
Sie trafen unter anderem Feuerwehrmänner, die ihnen aus erster Hand vom schier aussichtslosen Kampf gegen das Feuer berichteten. Die Schilderungen hinterließen Eindruck.
«Als Superbike-Pilot muss man furchtlos sein, aber das ist gar nichts gegen den Mut, den diese Männer in den vergangenen Monaten aufbringen mussten. Mit dem Wissen, dass ihnen das Schlimmste passieren kann, gehen sie in das Feuer – das ist verdammt mutig», sagte Laverty mit großem Respekt. «Mir war vorher nicht bewusst, wie schnell sich die Brände vergrößern können. Diese Jungs zeigen aber keine Furcht. Wir hatten verstanden, was in Australien passierte. Aber erst wenn man die verkohlten Bäume mit seinen eigenen Augen sieht und das während so vieler Kilometer, haben wir es wirklich kapiert.»
Übrigens: BMW unterstützte den Kampf gegen die Brände mit 600.000 Dollar.
Eine besondere Freude war der Besuch der Superbike-Stars für ein Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr in Swifts Creek. «Ich persönlich komme gerade zurück vom Camping auf Phillip Island, wo ich verfolgt habe, wie es für Eugene, Tom und den Rest des Teams beim Auftakt läuft», erzählte Charles Leggett. «Und wie großartig ist das? Erst habe ich die Rennen am Wochenende gesehen, und nun treffe ich alle persönlich hier in unserer kleinen Feuerwache! Tom Sykes trägt meine Feuerwehrjacke, in der ich gegen die Buschfeuer gekämpft habe. Das macht mich unheimlich stolz.»
«Was wir gesehen haben, war wirklich schwer zu glauben», sagte ein geschockter Sykes. «In den nicht betroffenen Gebieten sah man, wie es einmal war: meilenweit unberührte, wunderschöne Natur mit einer einzigartigen Flora und vielen Tieren, vom Känguru über Emus, Koalas, Hirsche bin hin zu Schlangen. Australien ist so artenreich, und es war schlimm zu sehen, wie das durch das Feuer zerstört wurde. Auf der anderen Seite spürt man auch Hoffnung, wenn man durch Gebiete kommt, in denen aus der verbrannten Asche neue Pflanzen, zum Beispiel Eukalyptusbäume, wachsen.»