MotoGP: Marc Marquez ist der Sturzkönig

BMW landet großen Wurf: Van der Mark im Werksteam!

Von Ivo Schützbach
Michael van der Mark fährt 2021 für BMW

Michael van der Mark fährt 2021 für BMW

Obwohl in der Superbike-WM 2020 erst drei Läufe gefahren wurden, ist schon jetzt klar, dass wir im BMW-Werksteam nächstes Jahr eine veränderte Fahrerpaarung sehen. Tom Sykes oder Eugene Laverty muss gehen.

Wenn ein Weltklassefahrer wie Michael van der Mark auf den Markt kommt, horchen die Hersteller auf. Doch es muss auch die passende Gelegenheit geben und die finanziellen Voraussetzungen müssen stimmen.

Kawasaki hat sein Werksteam mit Jonathan Rea und Alex Lowes für 2021 schon beisammen, bei Honda ist Alvaro Bautista gesetzt. Mit Leon Haslam und Takaaki Nakagami gibt es zwei schnelle Anwärter für den zweiten Platz. Ducati hat Scott Redding und wird voraussichtlich auch mit Chaz Davies weitermachen – außer van der Mark war kein schneller, junger Fahrer verfügbar.

Bei BMW passt van der Mark bestens in Konzept: Mit 27 Jahren ist er für Superbike-Verhältnisse noch einigermaßen jung, in der Weltspitze ist lediglich sein heutiger Pata-Yamaha-Teamkollege Toprak Razgatlioglu (23) jünger.

Der Niederländer wurde 2014 Supersport-Weltmeister und wechselte anschließend in die Superbike-WM. Zuerst fuhr er zwei Jahre für Honda, ab 2017 für Yamaha. Seither hat van der Mark für den japanischen Hersteller 20 Podestplätze errungen, darunter zwei Siege in Donington Park 2018 und einen in Jerez 2019. In der Weltmeisterschaft belegte der Mann aus Gouda für Yamaha die Gesamtränge 6, 3 und 4, nach drei Läufen in der Saison 2020 liegt er auf Rang 5. Außerdem gewann er für Yamaha 2017 und 2018 das prestigeträchtige Suzuka Eight Hours.

2019 kehrte BMW mit der damals frischen S1000RR und dem neuen Partner Shaun Muir Racing werksseitig in die Superbike-WM zurück. Geschäftsführer Dr. Markus Schramm erteilte einen klaren Auftrag: Innerhalb drei Jahren muss das Team in die Lage versetzt werden, um den WM-Titel kämpfen zu können – das ist 2021.

Dafür wird viel investiert und entwickelt, mit Ex-Weltmeister Tom Sykes haben die Bayern den zweiterfolgreichsten aktiven Superbike-Piloten unter Vertrag.

Mit dem ehemaligen Vizeweltmeister Eugene Laverty angelten sie sich für 2020 einen zweiten sehr erfahrenen Piloten, dem vor allem bei der Entwicklung der Elektronik besondere Fähigkeiten nachgesagt werden.

Laverty hatte die letzten Jahre mehrere schwere Verletzungen, kämpfte sich aber immer wieder zurück. Schwer zu sagen, welche Leistungen er bringen kann, wenn er die BMW erst einmal kennt und sie nach seinen Wünschen abgestimmt hat. Beeindruckend ist: Der Nordire eroberte Siege und Podestplätze für Yamaha, Aprilia und Suzuki und fuhr zwei Jahre MotoGP. Er war in seiner Karriere aber öfter zur falschen Zeit am falschen Ort. Mit 34 Jahren ist er gleich alt wie Sykes.

Michael van der Mark ist sieben Jahre jünger, er markiert für BMW die Zukunft. Aus seiner Verpflichtung ergibt sich natürlich die Frage, welcher der beiden aktuellen BMW-Piloten weichen muss.

Wer Motorsport-Direktor Marc Bongers, Teamchef Shaun Muir und CEO Markus Schramm kennt, der weiß: Es zählen nur Ergebnisse.

BMW kann sich den Luxus erlauben, einige Rennen mit der Entscheidung abzuwarten. Denn weder Sykes noch Laverty stehen bei Honda, Ducati oder Yamaha oben auf der Wunschliste.

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