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Loris Baz: Jetzt hat auch Ten Kate die 2020er-Yamaha

Von Ivo Schützbach
Beim Auftakt der Superbike-WM in Australien war nur das Yamaha-Werksteam mit der neuen R1 unterwegs, jetzt hat sie auch das Kundenteam Ten Kate. Loris Baz unterstrich während des Barcelona-Tests, dass mit ihm zu rechnen

Schon beim Saisonauftakt in Australien Ende Februar hat Loris Baz für viel Unterhaltung gesorgt, er mischte unter den zehn Werksfahrern von BMW, Ducati, Honda, Kawasaki und Yamaha munter mit.

Während des zweitägigen Barcelona-Tests verblüffte der Franzose am Mittwoch mit der drittschnellsten Zeit, nur 0,253 sec hinter Scott Redding (Ducati) an der Spitze. Der nächstbeste Yamaha-Fahrer Toprak Razgatlioglu tauchte erst auf Rang 9 auf.

Die letzte Session am Donnerstagnachmittag beendete er in der Hitze von Barcelona erneut auf dem dritten Platz. Doch als am Morgen zwischen 9 und 10 Uhr die besten Bedingungen herrschten und viele Piloten bei kühleren Temperaturen mit Qualifyer auf Zeitenjagd gingen, konzentrierte sich das Ten-Kate-Team lieber auf den Testplan.

Baz wurde deshalb weit unter Wert geschlagen und findet sich nach zwei Testtagen nur auf Gesamtrang 8.

Erstmals hatte der 27-Jährige die 2020er-Yamaha zur Verfügung, welcher er und Teammanager Kervin Bos ein hervorragendes Zeugnis ausstellen. «Sie ist in allen Bereichen besser», unterstrich Bos im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Unser größtes Problem in Australien war der Speednachteil auf der Geraden, das ist gelöst. Wenn man die Topspeedwerte von Loris in Barcelona mit denen der Werksfahrer Razgatlioglu und van der Mark vergleicht, dann sind sie gleichauf.»

«Am Mittwoch fuhren wir die ersten zwei Stunden mit dem 2019er-Bike, um eine Basis zu schaffen und damit sich Loris wieder ans Fahren gewöhnt», schilderte der Niederländer. «Dann wechselten wir auf das 2020er-Modell. Natürlich dauerte es ein paar Stunden, bis die Motorbremse, Traktionskontrolle und so weiter passten, die Elektronik ist eine andere. Zum Ende des Tages war er aber sehr glücklich mit dem 2020-Bike.»

Wäre es nicht gut fürs Ego, die Teammoral und die Außenwirkung gewesen, wenn ihr Loris am Donnerstagmorgen mit einem Qualifyer rausgeschickt hättet? «Die kommenden Rennen sind bei heißen Bedingungen», hielt der Teammanager fest. «Deshalb fokussierten wir uns auf diese Bedingungen. Wir waren das einzige Team, das nachmittags um 14 Uhr zwei Renndistanzen fuhr, als sich alle anderen in der Box ausruhten. Wir wollten am Donnerstagabend angreifen, Loris rutschte aber 40 Minuten vor Schluss in Kurve 1 aus. Das hat unseren Plan vereitelt. Wir hatten weiche Reifen und dazu zwei Qualifyer parat, er hätte attackieren können. Ich weiß, dass die Strecke zu diesem Zeitpunkt über eine Sekunde langsamer war, als am Morgen. Mit dem, was wir am Nachmittag erreicht haben, sind wir sehr glücklich. Wir fahren für Pokale, das ist unser Traum und dafür arbeiten wir sehr hart. Ich glaube, dass Loris in Jerez in einer guten Position sein wird. Am 21. Juli haben wir noch einen Testtag in Assen, danach sollten wir gut vorbereitet sein.»

Barcelona-Test, kombinierte Zeitenliste Mittwoch & Donnerstag
Pos Fahrer (Nation) Motorrad Mittwoch Donnerstag
1. Jonathan Rea (GB) Kawasaki 1:41,910 min 1:40,450 min
2. Scott Redding (GB) Ducati 1:41,727 1:40,606
3. Tom Sykes (GB) BMW 1:42,455 1:40,956
4. Alex Lowes (GB) Kawasaki 1:42,318 1:41,137
5. T. Razgatlioglu (TR) Yamaha 1:42,771 1:41,218
6. Eugene Laverty (IRL) BMW 1:42,832 1:41,494
7. Michael vd Mark (NL) Yamaha 1:42,975 1:41,679
8. Loris Baz (F) Yamaha 1:41,980 1:41,881
9. Chaz Davies (GB) Ducati 1:42,641 1:41,903
10. Leandro Mercado (RA) Ducati 1:42,997 1:42,024
11. Garrett Gerloff (USA) Yamaha 1:43,119 1:42,121
12. Leon Haslam (GB) Honda 1:42,996 1:42,126
13. Sandro Cortese (D) Kawasaki 1:42,573 1:42,187
14. Alvaro Bautista (E) Honda 1:42,320 1:43,261
15. Federico Caricasulo (I) Yamaha 1:43,535 1:42,333
16. Maximilian Scheib (RCH) Kawasaki 1:43,568 1:42,436
17. Sylvain Barrier (F) Ducati 1:44,430 1:44,682

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