Vollgas-Piste Aragón: Ducati-Vorteil, BMW wird leiden
Auf der Gerade fuhr Alvaro Bautista stets einen Vorsprung heraus
Mit einer Länge von 1,7 km nimmt die Hauptgerade im MotorLand Aragón gut ein Drittel der gesamten Streckenlänge ein. Wer ein schnelles Motorrad hat, hat also einen großen Vorteil gegenüber langsameren Konkurrenten.
Und der Unterschied ist teilweise gewaltig. In der Superbike-WM 2019 führten Ducati-Piloten die Top-Speed-Liste an. Am schnellsten preschte Werkspilot Chaz Davies mit 324,3 km/h im Superpole-Race durch die Lichtschranke. Im selben Rennen kam Honda-Pilot Alessandro Delbianco nur auf 303,3 km/h.
Der Unterschied zu den Werksmotorrädern anderer Hersteller war weniger auffällig. Rekordweltmeister Jonathan Rea (Kawasaki) kam auf 319,5 km/h, für Honda-Ass Ryuichi Kiyonari wurden 318,5 km/h gemessen. Selbst BMW-Pilot Markus Reiterberger erreichte immerhin noch 315,7 km/h.
Doch das ist nur die halbe Wahrheit, denn im Rennen werden die Top-Speed-Werte durch den Windschatten vorausfahrender Gegner geschönt. Annähernd die wahren Werte werden in der Superpole erreicht, wenn die Piloten ihre schnellste Runde in der Regel alleine und ohne Windschatten fahren.
Und da sticht Ducati umso mehr heraus: Álvaro Bautista erreichte mit der pfeilschnellen Ducati 319,5 km/h, Kawasaki-Star Jonathan Rea fuhr mit 310,3 km/h beinahe 10 km/h langsamer! Massiv machte sich der Nachteil auf der Gerade bei BMW bemerkbar: Aushängeschild Tom Sykes kam mit der S1000RR nur auf 305,9 km/h.
Dass eine schnelle Rundenzeit auch mit Geschwindigkeitsdefizit möglich ist, bewies Sykes mit Startplatz 3 mit 0,5 sec Rückstand. Über die volle Renndistanz büßte der Weltmeister von 2013 aber im Durchschnitt 1 sec auf den Sieger ein.