Scott Redding: «Auf Gras hätte er das nicht gemacht»
Scott Redding (li.) mit Jonathan Rea
Nach dem zweiten Spielberg-GP Ende August kochten die Diskussionen über die «Track limits» über. Immer wieder sehen wir Fahrer neben den Kerbs, auf den grün gestrichenen, asphaltierten Auslaufzonen. Mal werden sie dafür vom Stewards Panel bestraft, mal nicht. Für die Zuschauer ist es oft nicht nachvollziehbar, warum wie entschieden wurde.
Am 12. September reagierte der Motorrad-Weltverband FIM auf die anhaltenden Wortgefechte und gab einen umfassenden Leitfaden heraus, was wann und wie von den Stewards geahndet wird. Dieser gilt vorerst aber nur für die drei MotoGP-Klassen.
«Jonathan Rea fuhr in den letzten drei Rennen in Aragon sechsmal neben der Strecke», kritisierte Ducati-Werksfahrer Scott Redding vor dem Meeting in Barcelona am kommenden Wochenende. «Es kann nicht sein, dass jeder tut, was er will. Rea hatte dadurch keinen Vorteil. Wären das aber keine grünen Asphaltflächen gewesen, hätte er mehr Zeit verloren. Er hat schwarze Striche auf dem Grün hinterlassen, weil er so am Gas war. Wäre das Gras gewesen, hätte er das nicht gemacht. Es war also so, dass er nichts verlor, obwohl er einen Fehler machte. Auf Gras würde man deutlich mehr verlieren, als auf den grünen Auslaufzonen. Ich beschwere mich nicht darüber, ich erkläre es nur.»
«Ich will nicht der Typ sein, der sich über alles beschwert», hielt Redding gegenüber SPEEDWEEK.com fest. «Fuck, es ist, wie es ist. Ich will nicht herumlabern, weil ich mit meinem höheren Gewicht den weichen SCX-Reifen nicht in den Hauptrennen verwenden kann. Wenn ich ein Motorrad habe, mit dem ich gewinnen kann, dann tue ich es auch. Jeder sieht: Ich leiste das, was ich sage. Es ist nicht so, dass ich gewisse Dinge zu meinen Gunsten beeinflussen will.»