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Eugene Laverty: Kleine BMW-Chance, Ducati-Rückkehr?

Von Ivo Schützbach
Eugene Laverty ist auf Jobsuche

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Eugene Laverty muss seinen Platz im BMW-Werksteam für die Superbike-WM 2021 an Michael van der Mark abgeben. Viele reizvolle Möglichkeiten gibt es für den 34-Jährigen aus Nordirland nicht.

Die Werksteams von BMW, Ducati, Honda, Kawasaki und Yamaha sind für 2021 besetzt, der 13-fache Laufsieger und ehemalige Vizeweltmeister Eugene Laverty stand bei keinem außer BMW zur Debatte.

Doch während der Vertrag mit Tom Sykes von BMW für ein drittes Jahr verlängert wurde, muss Laverty seinen Platz nach nur einer Saison räumen: Für ihn kommt der Niederländer Michael van der Mark von Yamaha.

In Lavertys Karriere war es immer so, dass er die erste Saison mit einem Hersteller brauchte, um das Motorrad an sich anzupassen, im zweiten Jahr war er immer deutlich erfolgreicher. Nur hatte er außer zweimal mit Aprilia (2012 & 2013 sowie 2017 & 2018) nie die Chance, zwei Jahre am Stück auf dem gleichen Motorrad zu fahren.

Nachdem er 2009 und 2010 auf Honda Supersport-Vizeweltmeister wurde, wechselte Laverty in die Superbike-WM und etablierte sich sofort als Spitzenpilot. Zwischen 2011 und 2014 eroberte er für Yamaha, Aprilia und Suzuki 33 Podestplätze, darunter 13 Siege. 2013 wurde er auf Aprilia Vizeweltmeister.

Anschließend fuhr Laverty auf minderwertigem Material zwei Jahre MotoGP, kehrte 2017 in die Superbike-WM zurück und eroberte 2018 auf der Milwaukee-Aprilia zweimal Rang 3. In den letzten fünf Jahren ist Gesamtrang 8 sein bestes Resultat in der Weltmeisterschaft.

Deshalb, und wegen seiner zahlreichen schweren Verletzungen, steht Laverty bei den Werksteams nicht mehr oben auf der Wunschliste. Obwohl er immer wieder zeigt, dass er Weltklasse sein kann, wenn ihm das Motorrad passt. Wie zuletzt bei seiner Pole-Position für BMW in Magny-Cours.

Für 2021 kommen für Laverty zwei Lösungen in Frage: Eines der Ducati-Kundenteams oder das mögliche Satelliten-Team von BMW. Dort hätte er aber nur eine Chance, falls sich der bayerische Hersteller für die Mannschaft von Andrea Quadranti entscheidet, weil beim Mitbewerber MGM Racing Jonas Folger gesetzt wäre.

«Die letzten Jahre habe ich so oft das Motorrad gewechselt, ich will Kontinuität», unterstrich Laverty im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Deswegen würde ich gerne mit BMW weitermachen. Und wenn das nicht geht, dann mit Ducati. Auf der Ducati habe ich meine Hausaufgaben letztes Jahr erledigt.»

Ducati hat mit Barni, Go Eleven, Motocorsa und Brixx vier Kundenteams.

Bei Brixx ist der Franzose Sylvain Barrier gesetzt.

Bleiben für Laverty drei, von denen Barni mit Federelementen von Showa ausrückt, während die anderen zwei auf Öhlins setzen. Einen der drei Plätze könnte Tito Rabat einnehmen, falls sich Ducati mit dessen MotoGP-Team Avintia einigt und der gültige Vertrag für 2021 aufgelöst wird. Denn auf Wunsch von Ducati soll Moto2-WM-Leader Luca Marini seinen Platz bei Avintia bekommen.

«Du musst immer schauen, welches Team welche Komponenten verwendet», unterstrich Laverty. «Wer am nächsten am Werksteam dran ist, macht den meisten Sinn. Der Schlüssel heißt Öhlins Suspension. Ich schaue, wo ich das bestmögliche Paket bekomme, um die besten Resultate holen zu können.»

Damit bleiben Go Eleven und Motocorsa.

«Scott Smart von der FIM hat die letzten zwölf Monate großartige Arbeit geleistet, wir stehen vor einer goldenen Ära», ist der 34-Jährige überzeugt. «In MotoGP sind jetzt auch die Satelliten-Teams konkurrenzfähig, in der Superbike-WM geht es in die gleiche Richtung.»

Das ist auch dringend nötig: Seit 2012 konnten nur drei Privatteams Rennen gewinnen: 2012 Pata Ducati, 2019 Puccetti Kawasaki und 2020 Go Eleven Ducati.

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