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WM-Einstieg: Team von Jonas Folger verhandelt mit BMW

Von Ivo Schützbach
Jonas Folger hat nach wie vor WM-Chancen

Jonas Folger hat nach wie vor WM-Chancen

Noch zwei Teams stehen für BMW als Satelliten-Mannschaft für die Superbike-WM 2021 ernsthaft zur Debatte. Doch für beide gilt: Die Finanzierung ist bislang nicht in trockenen Tüchern.

Dass die beiden Supersport-Teams Bardahl Evan Bros und Quadranti Interesse daran haben, für die Superbike-WM 2021 offizielles Satelliten-Team von BMW zu werden, hat SPEEDWEEK.com vor Monaten aufgedeckt.

In Estoril ist durchgesickert: Auch das MGM-Team um Jonas Folger kann sich den Wechsel zum bayerischen Hersteller vorstellen!

Folgers Teamchef Michael Galinski ist zwar seit Dekaden mit Yamaha verbandelt, doch der Hersteller mit den drei Stimmgabeln im Logo kann dem Deutschen Meister für 2021 nichts bieten.

Yamaha Deutschland unternimmt nicht eben alles, um den 27-Jährigen in die Weltmeisterschaft zu befördern.

Und Yamaha Europa sind die Hände gebunden, weil sie mit Crescent (Pata Yamaha) und GRT bereits zwei Teams finanziell unterstützen.

Dazu gibt es mit Ten Kate bereits ein Kundenteam – MGM wäre das sechste Rad am Wagen.

Der Wechsel zu BMW brächte gleich mehrere Vorteile mit sich. Folger würde identisches Material erhalten wie Tom Sykes und Michael van der Mark im Werksteam. Und BMW hat mit der neuen M1000RR eine vielversprechende Basis für 2021. Das Satelliten-Team erhält direkte Anbindung ans Werk, Ziel der Kooperation ist, möglichst viele und qualitative Daten zu sammeln, um die Entwicklung schneller voranzutreiben.

Der Knackpunkt: Für eine Saison in der Superbike-WM mit einem Fahrer, ohne Überseerennen und ohne Hospitality, braucht es zirka eine Million Euro Budget – mehr als das Doppelte, wie für ein Topteam in der IDM.

Bis Ende Oktober will der rührige Bus-Reiseveranstalter Jürgen Röder entscheiden, ob er mit seiner Firma Bonovo action als Hauptsponsor an Bord ist, wie er es bei Folgers Titelgewinn in diesem Jahr war.

Konkurrenz hat das deutsche Team in Andrea Quadranti, dem Mann hinter MV Agusta Reparto Corse. Der Tessiner erhielt Mitte September von MV Agusta die Kündigung für seinen ursprünglich bis Ende 2021 laufenden Vertrag. Dagegen geht er derzeit rechtlich vor.

Davon unabhängig plant Quadranti seit Monaten, ein Superbike-Team auf die Beine zu stellen. Weil BMW keine Maschine für die mittlere Kategorie und MV Agusta kein Interesse an der 1000er-Klasse hat, würden sich die Engagements nicht beißen. Quadranti würde die beiden Teams strickt trennen. Derzeit wartet er auf die Bankgarantie des potenziellen Sponsors für das Superbike-Projekt mit BMW.

Aus dem Rennen ist das Bardahl-Team von Fabio Evangelista. Dem Italiener, der die letzten beiden Jahre mit Andrea Locatelli und Randy Krummenacher die Supersport-WM gewann, fehlen selbst dann mehrere Hunderttausend Euro im Budget, wenn BMW für das gesamte Material aufkommt – was nicht passieren wird.

Bis Ende Oktober dürfen wir die Entscheidung erwarten, ob Galinski oder Quadranti das Budget für 2021 gestemmt bekommt und sich mit BMW verbündet.

Für die deutschen Fans wäre es ein Leckerbissen: Jonas Folger in einem deutschen Team und auf einem deutschen Motorrad.

Quadranti kann sich als Fahrer Eugene Laverty, Chaz Davies oder Federico Caricasulo vorstellen.

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