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Überraschung: Ducati nimmt Rinaldi – Davies ist raus!

Von Ivo Schützbach
2021 im Ducati-Werksteam: Michael Ruben Rinaldi

2021 im Ducati-Werksteam: Michael Ruben Rinaldi

Die letzten Wochen sah es so aus, als würden sich Ducati und Chaz Davies doch auf eine gemeinsame achte Saison in der Superbike-WM einigen. Jetzt der Paukenschlag: Michael Ruben Rinaldi bekommt den Platz!

Nach Michael Rinaldis erstem Sieg in der Superbike-WM Anfang September in Aragon deutete alles darauf hin, dass ihn Ducati für 2021 vom Kundenteam Go Eleven ins Werksteam befördert. Chaz Davies, Ducati und das Aruba-Team hatten größere Differenzen, was Arbeitsabläufe und die Entwicklungsrichtung betrifft. Wie immer bei Verhandlungen, wird auch Geld eine Rolle gespielt haben.

Dann kam der Waliser in Barcelona und Magny-Cours aber zurück auf die Erfolgsspur und gewann nach über einem Jahr sein zweites Rennen mit der Panigale V4R. Vor dem Saisonfinale in Estoril am kommenden Wochenende liegt Davies auf dem dritten WM-Rang, auf Verfolger Michael van der Mark (Yamaha) hat er 19 Punkte Vorsprung.

Davies, Aruba und Ducati näherten sich einander wieder an. In Frankreich sickerte durch, dass man sich eine gemeinsame achte Saison vorstellen könne, gleichzeitig sollte Rinaldi aber für seine starken Leistungen belohnt und befördert werden.

Die Idee: Der 24-Jährige sollte in seinem geschätzten Umfeld bei Go Eleven bleiben und für 2021 Werksmaterial sowie zusätzliche Betreuung von Ducati erhalten.

Doch diese Pläne wurden allesamt über Bord geschmissen, soeben wurde Rinaldi als nächstjähriger Teamkollege von Scott Redding bei Aruba.it Ducati verkündet. Davies muss sich nach sieben Jahren mit dem Team nach einem neuen Job umsehen.

2016 kam Michael Rinaldi, er spricht seinen Vornamen englisch aus, ins damalige Aruba-Junior-Team in die Superstock-1000-EM, im Jahr darauf eroberte er den Titel. 2018 bestritt er alle Europarennen in der Superbike-WM auf einer dritten Werks-Ducati, 2019 wurde der Youngster aus Rimini im Barni-Team platziert. Nach einer enttäuschenden Saison kam er auf den letzten Drücker für 2020 bei Go Eleven unter und setzte dort zu einem Höhenflug an. Bis Estoril preschte er in 21 Rennen 16 Mal in die Top-8 und liegt auf dem siebten Gesamtrang – mit Chancen auf Platz 5. Dreimal stand er dieses Jahr auf dem Podest.

Seit 2016 ist Aruba-Boss Stefano Cecconi Rinaldis größter Förderer, es war immer sein Ziel, ihn ins Werksteam zu bringen. «Jetzt zahlt sich aus, was wir vor fünf Jahren mit dem Junior-Team begonnen haben», hielt der Teamchef fest. «Rinaldi hat dieses Jahr starke Resultate erreicht, dasselbe erwarten wir von ihm für nächstes Jahr.»

«Dieses Jahr ist Michael sehr konkurrenzfähig, gekrönt hat er das mit seinem Sieg in Aragon», ergänzte Gigi Dall’Igna, General Manager Ducati Corse. «Es ist an der Zeit, ihn ins Werksteam zu hieven. Wir glauben, dass er eine glänzende Zukunft vor sich hat.»

«Für das Ducati-Werksteam zu fahren, ist eine Ehre», weiß Rinaldi. «Gleichzeitig ist es die Bestätigung der Arbeit, die wir über die Jahre geleistet haben. Mein Ziel ist, dieses Vertrauen über Resultate zurückzuzahlen. Als Italiener für Ducati zu fahren, ist ein außergewöhnliches Gefühl. Ich bin mir sicher, dass mir die Hingabe der Leute bei Ducati einen extra Schub geben wird.»

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