Bald Carbon-Felgen von ThyssenKrupp in Superbike-WM?
thyssenkrupp Carbon Components Geschäftsführer Dr. Jens Werner mit einer Ducati V4
Kesselsdorf liegt an der A4 und ist etwa 15 km von der sächsischen Hauptstadt Dresden entfernt. In dem Dorf mit 3500 Einwohnern hat sich thyssenkrupp Carbon Components angesiedelt. Auf der weltgrößten Webmaschine für Carbon-Fasern werden Hightech-Felgen für alle gängigen Superbikes hergestellt.
Die 2012 gegründete thyssenkrupp-Sparte perfektionierte die Carbon-Technik und hat als einziger Hersteller weltweit die Zulassung für den öffentlichen Straßenverkehr seiner Produkte erreicht. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis solche Felgen bei den Top-Sportmotorrädern der wichtigsten Hersteller in der Serie angeboten werden.
Der Vorteil von Carbon-Felgen liegt auf der Hand: Die Gewichtsreduktion von jeweils ungefähr 1,6 Kilogramm an Vorder- und Hinterrad im Vergleich zu Aluminium-Felgen führt zu einer spürbaren Verbesserung des Handlings. Nicht nur die Rückmeldung des Motorrads an den Fahrer wird präzisiert, sondern insbesondere das Kurvenverhalten wird verbessert.
Das Reglement der Superbike-WM erlaubt den Austausch der Serienfelgen, dann müssen sie jedoch aus Aluminium gefertigt sein. Carbon-Felgen sind nur erlaubt, sofern diese der Serie entsprechen. Dasselbe gilt übrigens für die Endurance-WM.
Aktuell ist die neue BMW M1000RR das einzige Motorrad, dass Carbon-Felgen in der Serie montiert hat; diese werden laut einem Insider aber von einem anderen Hersteller gefertigt. «Wir haben damit bereits getestet und werden diese fortsetzen», bestätigte BMW-Teamchef Shaun Muir auf Anfrage von SPEEDWEEK.com.
Thyssenkrupp hat auch geeignete Modelle für die Kawasaki ZX-10RR (2019), die aktuelle Honda CBR1000RR-R, Yamaha R1 und auch für die Ducati Panigale V4R im Sortiment. «Wir arbeiten markenübergreifend und erweitern unser Portfolio kontinuierlich. Die Performancevorteile werden für jeden zu 100 Prozent fühlbar sein», sagt thyssenkrupp Carbon-CEO Dr. Jens Werner.