BMW-Rennchef: «Darum heißt es Satellitenteam»
Die vier BMW-Piloten in der Superbike-WM 2021
BMW hat mit seinem Werksteam in der Superbike-WM zwischen 2009 und 2013 insgesamt 12 Siege, 41 Podestplätze, 12 schnellste Rennrunden und eine Pole-Position erobert. Anschließend zog der damalige CEO von BMW Motorrad den Stecker. Marco Melandri sorgte 2012 als Dritter für die beste WM-Platzierung.
Unter Dr. Markus Schramm, seit 2018 Geschäftsführer von BMW Motorrad, will man den verpassten WM-Titel nachholen. 2019 kehrte BMW mit einem Werksteam in die Superbike-WM zurück. Bereits im ersten Jahr wurden vier Podestplätze erobert, doch das Corona-Jahr 2020 verlief ernüchternd.
Für 2021 wurde das Engagement in mehrerer Hinsicht erhöht: Neben der stark verbesserte M1000RR gibt es drei BMW-Teams und mit Tom Sykes, Michael van der Mark (beide BMW Motorrad) und Eugene Laverty (RC Squadra Corse) bewährte Laufsieger und mit Jonas Folger (Bonova MGM) einen weiteren Fahrer, der den vorgenannten in nichts nachsteht. Am Erfolg werden Werksteam und Satellitenteams gemeinsam arbeiten.
«Es ist eine enge Zusammenarbeit. Deshalb heißt es auch Satellitenteams und nicht Kundenteams», erklärt BMWs Motorsport Direktor Marc Bongers. «Wir haben ganz klar festgelegt: Wenn wir mit weiteren Teams zusammenarbeiten, um weitere Daten zu sammeln und die Entwicklung schneller voranzutreiben, dann müssen wir diese Teams auch mit dem Werksmaterial ausstatten.»
«Bonovo MGM Racing war ab dem ersten Test in Jerez dabei und hat ab dem ersten Tag auch schrittweise unsere Test-Items bekommen, die wir entweder bestätigen konnten oder nicht. Ab Aragón war auch RC Squadra Corse dabei und sofort mit auf dem gleichen Niveau. Hier war auch von Vorteil, dass Eugene Laverty das Bike kennt, und wir wissen, dass er ein sehr guter Testfahrer ist. Die Zusammenarbeit bringt für uns definitiv einen großen Mehrwert, weil wir unsere Testthemen besser verteilen und ein breiteres Feedback einholen können, um die Richtung für die Zukunft festzulegen.»
Schrittweise soll die M1000RR zu einem siegfähigen Paket entwickelt werden. Die Erwartungen für die Superbike-WM 2021 sind hoch.
«Wir haben bei den Testfahrten gesehen, dass wir die Lücke zur Spitze definitiv ein Stück weit schließen konnten. Wir sind noch nicht ganz dran und haben noch Arbeit vor uns, aber ich bin positiv gestimmt. Auch die Zusammenarbeit mit den Satellitenteams und mit den neuen Fahrern, die sich auch noch gegenseitig pushen, läuft gut. Das Gesamtfazit nach den Tests lautet also: Soweit bin ich zufrieden», stellt der Niederländer fest. «Die Zielsetzung lautet, die ersten Siege einzufahren. Und damit ist es logisch, dass wir auch die Lücke zur Spitze schließen. Eindeutig.»