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Jonas Folger: Rahmen der BMW M1000RR zu wenig steif?

Von Ivo Schützbach
Jonas Folger mit der neuen BMW M1000RR

Jonas Folger mit der neuen BMW M1000RR

Seit der Superbike-WM in Misano herrscht bei BMW allgemeine Verunsicherung, was die Stärken und Schwächen der neuen M1000RR betrifft. Das Fahrerquartett ist sich nicht einig.

Misano hätte BMW auf die Erfolgsspur bringen sollen, doch ein siebter und ein achter Platz von Tom Sykes waren die einzigen einstelligen Ergebnisse des Quartetts, zu dem auch Michael van der Mark, Jonas Folger und Eugene Laverty gehören.

Der Misano World Circuit bietet dank neuem Asphalt sehr viel Grip, ein Umstand, der BMW normal entgegenkommt. Sykes relativierte: «Im Gegensatz zur Konkurrenz fehlt es uns an Grip. Wenn wir auf eine Strecke mit viel oder wenig Grip kommen, dann gilt das für alle. So oder so, gegenüber den anderen haben wir immer weniger Grip.»

Außerdem haderte der 34-fache Laufsieger aus Huddersfield in Italien mehr mit der falschen Balance seiner M1000R, als mit fehlendem Grip.

Teamkollege van der Mark hielt fest: «Leider ist es so, dass wir zwar sehr konstant sein können, aber einfach zu langsam sind. Wir können keinen Speed durch die Kurven mitnehmen, wenn ich das versuche, rutscht mir das Vorderrad weg. Dieses Problem hatten wir tendenziell auch auf anderen Strecken, auch in Misano mit viel Grip war es da. Es ist also schwierig zu sagen, ob das mit dem Griplevel zusammenhängt. Wir hatten genügend Grip am Hinterrad, aber die gleichen Probleme. Und wir können nicht hart bremsen, weil das Bike dann sofort nervös wird.»

«Meine Meinung ist, dass wir auf Strecken mit wenig Grip besser zurechtkommen», sagte Jonas Folger im persönlichen Gespräch mit SPEEDWEEK.com, der diese Woche Montag und Dienstag zusammen mit Sykes und van der Mark in Navarra testet. «Im Barcelona-Test hatte es wenig Grip, da lief es gut. Ich hoffe, dass meine Theorie stimmt, damit wir mal wissen, in welche Richtung es geht. Ob wir mit viel Grip oder mit wenig Grip schnell sind. Ich hoffe und glaube, dass wenn wir auf Strecken mit weniger Grip kommen, schneller sind. Ich glaube, dass der Rahmen zu wenig steif ist und mit viel Grip so viel Spannung aufbaut, dass das Chattering und die Bremsprobleme kommen. Aber das ist nur meine Meinung. Ob das wirklich so ist, weiß ich nicht.»

Lässt sich das anhand der Daten von Aragon, Estoril und Misano belegen? «Wir hatten immer die gleichen Probleme», unterstrich der Deutsche Meister aus dem Bonovo-Team. «Bremsprobleme, schlechtes Einlenkverhalten, Chattering.»

Bei den drei bisherigen Events herrschten sehr verschiedene Wetterverhältnisse, «der Grip war im Trockenen aber immer außergewöhnlich gut», meinte Folger. «Das ist der einzige Unterschied zum Barcelona-Test. Dort hat der Hinterreifen viel mehr geschmiert, als in Misano. Und das war das einzige Mal, dass wir schnell waren. Natürlich kann man mit der richtigen Feinabstimmung sechs Zehntelsekunden finden und die Pace konstanter machen. Aber den großen Schritt machen wir damit nicht. Deshalb hoffe ich, dass unsere Probleme auf einer Strecke mit wenig Grip nicht auftreten. Wenn das der Fall wäre, dann wissen wir, woran es liegt.»

Eine solche Strecke ist Donington Park, wo am ersten Juli-Wochenende der nächste SBK-Event stattfindet. Dort ist auch Sykes außergewöhnlich schnell: 2019 stand er mit der BMW auf Startplatz 1 und eroberte im ersten Hauptrennen als Zweiter einen von vier Podestplätzen in der damaligen Saison. Der Engländer eroberte neun seiner 34 Siege bei seinem Heimrennen in Donington!

Teilnehmer Navarra-Test 21./22. Juni:

Honda: Alvaro Bautista, Leon Haslam
BMW: Tom Sykes, Michael van der Mark
Bonovo MGM BMW: Jonas Folger
Pata Yamaha: Toprak Razgatlioglu, Andrea Locatelli
GRT Yamaha: Garrett Gerloff, Kohta Nozane
Kawasaki: Jonathan Rea, Alex Lowes
Ten Kate Yamaha: Domi Aegerter, Galang Hendra Pratama

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