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Max Biaggi: Der sechsfache Weltmeister ist 50 Jahre

Von Kay Hettich
Die Zeit bleibt auch für eine MotoGP- und Superbike-Legende nicht stehen. Am heutigen Samstag feiert der vierfache 250-ccm- und zweifache Superbike-Weltmeister Max Biaggi seinen 50. Geburtstag.

Max Biaggi ist eine der schillerndsten Figuren im Motorradrennsport. Der charismatische Italiener wollte eigentlich Fußball-Star werden, doch ein Besuch der Rennstrecke in Vallelunga änderte alles. Dort drehte er seine ersten Runden und war sofort Feuer und Flamme. Das war der Beginn einer unglaublichen Karriere, die mit vier 250-ccm-WM-Titel und zwei Superbike-Weltmeisterschaften gekrönt wurde.

Im Alter von 18 Jahren bestritt Biaggi 1989 in Magione sein erstes Rennen in der Italienischen 125-ccm-Meisterschaft und stürzte. Doch schon in der folgenden Saison gewann er die Meisterschaft. 1991 gewann er auf Anhieb die 250-ccm-Europameisterschaft auf einer Aprilia. Im gleichen Jahr gab er beim Grand Prix von Europa sein Debüt in der 250-ccm-Weltmeisterschaft.

Ab 1992 war Max Biaggi permanenter Starter in der Weltmeisterschaft mit 250 ccm. Er gewann die Serie von 1994 bis 1997 viermal in Folge. Dreimal mit Aprilia, einmal mit Honda. Damit stellte der Römer einen Rekord auf: Noch nie zuvor hatte es ein Pilot geschafft, in der 250er-Klasse vier Titel in Folge zu holen.

Nun wollte sich Biaggi an der Königsklasse beweisen und stieg mit dem Team Kanemoto in die 500-ccm-Klasse auf. In seinem ersten 500er-Rennen, dem Großen Preis von Japan in Suzuka, gelang ihm die Sensation: Er holte sich die Pole-Position, die schnellste Rennrunde und den Rennsieg. In den Jahren 1999 bis 2002 war der divenhafte Biaggi stets ein Sieg- und Titelkandidat. Die Gesamtwertung beendete er immer unter den besten vier, auch mit unterlegenem Material von Yamaha. 2003 und 2004 fuhr der Römer in einem privaten Honda-Team und wurde jeweils WM-Dritter.

Honda beförderte Biaggi daraufhin als Heilsbringer ins Repsol-Werksteam, doch die Saison war schwierig. Zu Verletzungen und Set-up-Problemen gesellten sich schon bald persönliche Differenzen zwischen Biaggi, seinem Team und Honda. Als WM-Fünfter wurde er entlassen.

Nach einem Jahr Pause startete Max Biaggi in der Superbike-WM eine zweite Karriere. 2007 im Alstare-Suzuki-Corona-Extra-Team wurde er WM-Dritter und wechselte daraufhin ins Privatteam Sterilgarda Go Eleven. Der Durchbruch gelang ihm aber erst erneut mit Aprilia. Die RSV4 wurde dem Fahrgenie auf den Leib geschneidert, 2010 und 2012 gewann Biaggi die seriennahe Weltmeisterschaft.

Unter Tränen gab der sechsfache Weltmeister im Alter von 41 Jahren am 7. November 2012 seinen Rücktritt bekannt. Von schnellen Motorrädern konnte der sechsfache Weltmeister aber nicht die Finger lassen. Ende 2014 heuerte ihn Aprilia als Testfahrer für Superbike-WM und das MotoGP-Projekt der Italiener an. Am 21. Juni 2015 bestritt Biaggi mit Wildcard den Superbike-WM-Event in Misano und schlug sich mit zwei sechsten Plätzen achtbar. Bei einem weiteren Gaststart in Sepang erreichte er mit 44 Jahren als Dritter im ersten Lauf das Podium. Noch 2020 stellte Biaggi mit der elektrischen Voxan mehrere Geschwindigkeitsrekorde auf.

Am heutigen 26. Juni wird Biaggi 50 Jahre alt und kann auf eine einzigartige Karriere zurückblicken. Herzlichen Glückwunsch, ‹Mad Max›.

Sein schönstes Geschenk erhielt der Italiener von Aprilia bereits Mitte Mai im Rahmen der Aprilia Racers Days, als er mit seiner 250er Chesterfield-Aprilia in Misano flotte Runden drehte.


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