Teaminterne Kämpfe: Wer hat die Nase vorne?
Das erste Ziel eines Rennfahrers ist in einem Team aus zwei Piloten immer klar: Besser sein als der Teamkollege. Doch in der diesjährigen Saison der Superbike-WM treten nur sieben Teams mit einer Fahrerpaarung an, darunter die fünf Werks-Rennställe. Acht Mannschaften kümmern sich nur um einen einzigen Fahrer, darunter beispielsweise das Team Bonovo MGM Racing von Jonas Folger.
Beim Weltmeister-Team von Kawasaki sind auch in diesem Jahr die Rollen ziemlich klar verteilt. Superstar Jonathan Rea besiegte Teamkollege Alex Lowes in jeder Superpole 2021, denn der sechsfache Champion holte sich bisher alle vier Pole-Positions. In den Rennen sieht es ebenfalls ziemlich frustrierend für Lowes aus, denn bei elf Läufen landete der Engländer hinter Rea, nur zuletzt in Donington Park, als Rea stürzte, kam der ehemalige Yamaha-Fahrer vor dem Nordiren ins Ziel.
Ebenfalls 4:0 steht es im Qualifying-Duell der beiden Ducati-Werkspiloten Scott Redding und Michael Ruben Rinaldi, denn der Vizeweltmeister ist auf eine Runde bisher für den Italiener unerreichbar. Beide Fahrer haben jedoch schon zwei Rennen in diesem Jahr gewonnen und insgesamt kam der ehemalige MotoGP-Fahrer siebenmal vor Rinaldi ins Ziel. Auch Rinaldi sah die Zielflagge bereits in fünf Läufen vor dem Engländer, womit es bisher das engste Duell dieser Klasse ist.
Bei Yamaha dominiert Toprak Razgatlioglu. Obwohl Teamkollege Andrea Locatelli den Türken einmal in der Superpole übertrumpfte, schaffte es der Supersport-Weltmeister aus dem letzten Jahr kein Mal vor dem WM-Leader ins Ziel zu kommen. Es ist das deutlichste Duell in der bisherigen Saison, dennoch schlägt sich der Superbike-Rookie beachtlich mit vielen Top-10-Platzierungen und kam erst einmal nicht ins Ziel.
Auch bei Honda steht es im Superpole-Zweikampf zwischen Leon Haslam und Álvaro Bautista 3:1 für den Engländer. Über die Distanz schaffte es Haslam jedoch nur bei vier Läufen vor dem Spanier ins Ziel zu kommen, Bautista landete bereits achtmal vor dem Superbike-Routinier.
Wie zu erwarten war, setzte sich Tom Sykes bisher im Kampf um die besten Superpole-Ränge gegen BMW-Neuling Michael van der Mark durch. Der Brite ergatterte dreimal einen besseren Startplatz als sein Teamkollege aus den Niederlanden. Auch im Rennen liegt der Superbike-Weltmeister von 2013 vor van der Mark, denn in acht Läufen erreichte Sykes ein besseres Resultat als der ehemalige Supersport-Weltmeister. Zuletzt gelangen dem Briten in Donington Park die ersten beiden Podestplätze des Jahres.
Neben den Werksteams setzt auch GRT-Yamaha und das Pedercini-Team auf zwei Fahrer im Team. Garrett Gerloff überzeugt auch in diesem Jahr mit seinem Speed und auch die Ergebnisse sprechen für ihn. Superbike-Rookie Kohta Nozane schaffte es nur in einem Rennen vor dem US-Amerikaner zu landen, in Donington konnte der Japaner nicht am Start sein. Während Loris Cresson für Pedercini noch keine Punkteplatzierung erreichte, schaffte es nur Ersatzmann Luke Mossey, der für Samuele Cavalieri einsprang einmal in Donington mit der ZX-10RR WM-Zähler zu erzielen.