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Auch Yamaha-Team fehlt: Bruch mit Alstare-Boss Batta

Von Ivo Schützbach
Alstare-Teamchef Francis Batta musste aus gesundheitlichen Gründen bereits den Superbike-Rennen in Donington Park fernbleiben; die Kooperation mit GIL Motor Sport kann so nicht fortgesetzt werden.

Hinter dem französischen Team GIL Motor Sport steht der Vater von Superbike-Pilot Chris Ponsson, Jean-Christophe. Für 2021 erwarb der Geschäftsmann um zirka eine halbe Million Euro Material von Yamaha, die R1 sind beinahe identisch mit den Werksrennern von Toprak Razgatlioglu, Andrea Locatelli, Garrett Gerloff und Kohta Nozane. Mit Lucio Gomes hat Ponsson einen etablierten Crew-Chief, der schon mit Größen wie Sylvain Guintoli und Noriyuki Haga gearbeitet hat.

Doch nach den ersten zwölf Rennen hat Ponsson einen mickrigen Punkt auf seinem Konto, den er in der Reifenlotterie im dritten Aragon-Rennen gewann. Bereits in England war zu hören, dass sich sein Team von der Zusammenarbeit mit Francis Batta mehr versprochen hatte. Dass der Belgier in Donington Park nicht dabei war, weil er sich erneut ins Krankenhaus begeben musste, erschwerte die Situation zusätzlich.

Batta trug als Teamchef die Verantwortung für das Sportmanagement, die Technik, Kommunikation und die Beziehungen zu Promoter Dorna. Obwohl der Belgier nach gescheiterter Zusammenarbeit mit Ducati und Bimota seit 2014 kein Team mehr in der Superbike-WM hatte, sind seine Beziehungen weiterhin hervorragend und der Ruf von Alstare ist exzellent. Doch Batta ist keine Zauberer: Aus einem Chris Ponsson lässt sich kein Toprak machen.

Außerdem ist er gesundheitlich schwer angeschlagen. Im Herbst 2020 hatte Batta eine Herz-Operation und bekam zwei Bypässe. Im Februar unterzog er sich einer Knochentransplantation in der Schulter, die einige Genesungszeit nach sich zog. Nach Misano Mitte Juni fühlte sich Batta sehr müde und begab sich zuhause erneut in ärztliche Behandlung. Sein Kardiologe machte ihm verständlich, dass sich sein gesundheitlicher Zustand nicht mit seinen Aktivitäten vertrage. Ein erneuter Krankenhausaufenthalt sei unausweichlich und reisen solle er möglichst unterlassen.

So wurde der Bruch zwischen GIL Motor Sport und Alstare unvermeidlich. In Assen fehlen das Yamaha-Team und Chris Ponsson, bis zum Most-Event am zweiten August-Wochenende soll die Truppe umstrukturiert und wieder dabei sein. Nach der BMW-Truppe RC Squadra Corse mit Eugene Laverty ist das schon das zweite Team, das für Assen abgesagt hat. Außerdem tritt Pedercini Kawasaki nach dem Rausschmiss von Samuele Cavalieri nur mit Loris Cresson an.

«Ich bin sehr berührt von dem, was mit Francis passiert», teilte Jean-Christophe Ponsson mit. «Wir kennen uns seit mehr als 20 Jahren, 2003 und 2004 war ich Sponsor von Alstare. Das war vor dem Debüt von Gil Motor Sport im Jahr 2005 in der Supersport-WM mit seinem ehemaligen Fahrer Stéphane Chambon. Es ist offensichtlich, dass Francis’ Genesung Priorität hat. Ich möchte ihm für die Arbeit danken, die er seit Beginn der Saison geleistet hat, und wünsche ihm alles Gute für seine Gesundheit.»

Von 1999 bis 2011 kümmerte sich Alstare um den Superbike-Auftritt des japanischen Herstellers Suzuki. In diesen Jahren fuhren viele bekannte Namen für das Team, unter ihnen Pierfrancesco Chili, Gregorio Lavilla, Troy Corser, Yukio Kagayama, Max Biaggi, Fonsi Nieto, Max Neukirchner, Leon Haslam und Michel Fabrizio.

Für die größten Erfolge sorgte Corser als Weltmeister 2005 und Haslam als Vize 2010. Insgesamt wurden 114 Podestplätze, 28 Siege und 17 Pole-Positions für Suzuki errungen.

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