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Davide Giugliano (31): «Mein Talent verschwendet»

Von Kay Hettich
Heute weiß Davide Giugliano, woran seine Karriere in der Superbike-WM scheiterte

Heute weiß Davide Giugliano, woran seine Karriere in der Superbike-WM scheiterte

Einst war Davide Giugliano Italiens Hoffnungsträger in der Superbike-WM, bereits seit 2019 ist er aber als Teamchef aktiv. Heute weiß der ehamalige Ducati-Werksfahrer, warum seine Karriere mit nur 28 Jahren endete.

Zwischen 2011 und 2018 fuhr Davide Giugliano 124 Superbike-Läufe, davor war der Italiener im Superstock-1000-Cup unterwegs, den er 2011 im Ducati-Team Althea Racing gewann.

Mit Ducati feierte der 31-Jährige zwölf seiner 14 Podestplätze, seine beste WM-Platzierung Rang 6 in der Superbike-WM 2013, ebenfalls mit Althea. Mit dem Ducati-Werksteam erreichen er zwischen 2014 und 2016 die WM-Platzierungen 8, 11 und 7. Anschließend hatte Giugliano nur noch vereinzelte Einsätze für Honda und Aprilia, bis er seine aktive Karriere Ende 2018 beendete – mit gerade mal 28 Jahren.

«Ich habe mich Ende 2018 von Rennen verabschiedet, weil mir klar wurde, dass ich nicht hundertprozent geben würde», erklärte Giugliano unseren Kollegen von motosprint. «Ich hatte interessante Angebote, die ich abgelehnt habe, weil eine Überzeugung von 99 Prozent meiner Meinung nach nicht ausreichten, um würdig zu konkurrieren. Ich war ehrlich zu anderen und vor allem zu mir selbst. Meine Mentalität als leidenschaftlicher und wettbewerbsfähiger Sportler hat das fehlenden eine Prozent nicht akzeptiert. Es mag wie eine Kleinigkeit erscheinen, aber so wie ich bin, war es das nicht.»


Einen Laufsieg konnte Giugliano in der Superbike-WM nicht einfahren, oftmals stürzte er in aussichtsreicher Position liegend. In seiner heutigen Funktion als Teamchef hat der Römer herausgefunden, warum er den Durchbruch nicht schaffte.

«Das fahrerische Können ist ein grundlegender Bestandteil dieses Sports, aber es ist nicht der einzige. Rückblickend vermisste ich den richtigen Umgang mit meinen Emotionen», gab Giugliano zu. «Ich war so leidenschaftlich, dass ich alles ruiniert habe . Ich habe das Wochenende im Extremmodus erlebt. Ein einziges kleines Detail genügte, um die Burg zum Einsturz zu bringen. Wenn ich meinen Namen nicht unter den Top-3 auf dem Zeitenmonitor sah, fingen meine Probleme an – weil ich nicht in der Lage war, mit Emotionen umzugehen. Ich habe mein Talent verschwendet.»

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