Leon Haslam (38) wartet auf ein Bekenntnis von Honda
Honda-Werksfahrer Leon Haslam
Leon Haslam gehört zu den erfahrensten Piloten im Feld der Superbike-WM. Der Engländer gewann für Suzuki und Aprilia insgesamt fünf Rennen in der seriennahen Meisterschaft, auf Ducati, Honda, BMW und Kawasaki gelangen ihm in 299 Läufen weitere 40 Podestplätze.
Am heutigen Samstag bestreitet Haslam sein 300. SBK-Rennen! Obwohl Alvaro Bautista das HRC-Team nach dieser Saison verlässt und zu Ducati zurückkehrt, steht Haslams Verbleib beim größten Motorradhersteller nicht fest.
«Von meiner Seite aus ist nichts klar», sagt der 38-Jährige über seine sportliche Zukunft. «Ich würde gerne bei Honda bleiben, denn ich glaube an dieses Projekt und HRC. Es waren zwei harte Jahre und wir haben viel Arbeit hineingesteckt. Meine Referenz war Alvaro, der zuvor 16 Rennen gewonnen hat. Deshalb holt ihn Ducati zurück, denn niemand hat auf diesem Bike seine Ergebnisse erreicht. Ich bin letzte Saison mit ihm gleichauf gewesen und habe jeden Test vor ihm abgeschlossen, außerdem habe ich dieses Jahr das beste Ergebnis für Honda geholt.»
«Mit meiner Erfahrung fühle ich mich wohl und weiß, was ich tue. Von meiner Seite aus bin ich glücklich und sehr zuversichtlich. Unsere Ergebnisse sind nicht die besten, aber dort stehen wir nun einmal», so Haslam in Magny-Cours.
Was stimmt ihn so positiv? «In jedem Rennen und mit jedem Test geht es für uns etwas weiter nach vorne, das ist der Honda-Weg. Und wir wissen, welche Richtung wir einschlagen müssen. Wir haben leider viele Beschränkungen und Regeln, an die wir uns halten müssen. Unsere Testtage sind begrenzt und unsere sechs Motoren versiegelt, deshalb können wir leider nicht sehr viel ändern», betonte der Engländer. «Wir können nicht über Nacht das gesamte Motorrad umbauen, es ist ein langwieriger Prozess der Entwicklung. Es geht darum, das Maximum aus dem Bike, den Reifen und der Situation herauszuholen.»
Bislang hat Honda Haslam für 2022 nicht öffentlich den Rücken gestärkt. Multi-Rennsieger wie Tom Sykes (36) und Chaz Davies (34) sind bei der Honda Racing Corporation im Gespräch, aber auch jüngere Fahrer wie Iker Lecuona (21), Philipp Öttl (25) oder Domi Aegerter (30).
Sollte Haslam bleiben, und nicht wie vielfach kolportiert in die Britische Superbike-Meisterschaft wechseln, die er 2018 auf Kawasaki gewann, hat er keine Präferenz, was den Teamkollegen betrifft. «Wenn du zwei Fahrer mit verschiedenen Meinungen hast, kommst du kaum weiter», überlegte der Vizeweltmeister von 2010. «Es kann aber auch sein, dass seine Meinung eine gute ist und wir können eine andere Richtung einschlagen. Wenn ein Jüngerer dazu stößt, jemand, der unerfahren ist, dann ist das erst mal gut für mich, denn er ist vielleicht sehr schnell und naiv. Das könnte gut für die Entwicklung und die Ergebnisse sein.»