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Razgatlioglu über Rea: «Etwas in mir ist zerbrochen»

Von Ivo Schützbach
Jonathan Rea (li.) und Toprak Razgatlioglu

Jonathan Rea (li.) und Toprak Razgatlioglu

Beim Superbike-WM-Event in Barcelona trafen Toprak Razgatlioglu und Jonathan Rea erstmals seit dem umstrittenen Vorfall in Magny-Cours aufeinander. Nur auf den ersten Blick sind die Wogen geglättet.

Im Superpole-Race in Magny-Cours sorgte ausgerechnet der sonst so auf Fairness bedachte Rekordweltmeister Jonathan Rea für das umstrittenste SBK-Ereignis der letzten Jahre. Weil sein WM-Rivale Toprak Razgatlioglu in der letzten Runde minimal die verbotene, grün lackierte Asphaltfläche befuhr, legte Kawasaki Protest gegen den Sieg des Yamaha-Piloten ein – der Hinweis dazu kam von Rea.

Die Stewards der FIM konnten nicht anders, als die eigenen Regeln umzusetzen und Razgatlioglu auf Platz 2 zurückzustufen. Der Vorfall war eindeutig, Rea erbte den Sieg. Hätten die Offiziellen ihre Arbeit gleich korrekt erledigt, wäre niemand in die missliche Situation gebracht worden, auf das Vergehen hinzuweisen.

In Barcelona pflegen Razgatlioglu und Rea auf den ersten Blick normalen Umgang, sie reden und scherzen miteinander. Doch schaut man hinter die Fassade, sind Risse in der Beziehung erkennbar.

«Zuerst war ich überrascht, dann musste ich schmunzeln», meinte Razgatlioglu in kleiner Journalistenrunde zum Kawasaki-Protest. «Ich wollte mein erstes Triple schaffen und habe dafür im dritten Rennen alles gegeben. Ich war überglücklich, bis mein Team mir sagte, dass ich im Superpole-Race nur Zweiter bin. Ich war erstaunt. Und als man mir das Video zeigte, konnte ich nur noch lachen.»

Der 24-Jährige weiter: «Für mich fühlte es sich so an, als wäre ich im erlaubten Bereich gewesen – es war ja nur minimal. Wenn man sich ein Rennen normal anschaut, kann man so etwas nicht erkennen. Aber dann zeigte mir Johnny die Aufnahmen seiner Kamera. Naja, jeder hat es dann ja gesehen. Kawasaki meint, ich hatte dadurch einen Vorteil. Egal, ich werde wieder und wieder versuchen, alle drei Rennen zu gewinnen. Das hilft mir dann auch in der Meisterschaft.»

«Zwischen mir und Johnny ist es wie davor», beteuerte Razgatlioglu zuerst. «Wir reden wie früher miteinander, auf der Strecke kämpfen wir wie immer gegeneinander.»

Nach einer kurzen Denkpause ergänzte Toprak: «Es war so, dass ich Zweiter war und gesehen habe, wie Johnny über die grüne Fläche fuhr. Danach überholte ich ihn und in der letzten Kurve überholte er mich. Ich reite nicht darauf herum und ich ahnte nicht, dass er es tun würde. In mir ist dadurch etwas zerbrochen, weil ich ihn immer respektiert habe. Ich verstehe aber auch, dass die Regeln sind, wie sie sind und jeder versucht das Beste für sich herauszuholen.»

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