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Philipp Öttl: Zwei Superbike-Teams sind interessiert

Von Ivo Schützbach
Das Jahr 2022 wird für Philipp Öttl wegweisend: Der 25-Jährige prüft genau, welcher Hersteller ihm in der Supersport-WM beste Chancen bietet – und unter welchen Umständen der Aufstieg in die Superbike-WM möglich ist.

Nächste Saison bringt uns in der Supersport-WM viel Neues: Weil es eine teilweise deutliche Hubraumerweiterung für die Maschinen mit zwei, drei und vier Zylindern geben wird, und mit Ducati und Triumph zwei neue Hersteller hinzukommen, ist schwer abzuschätzen, wer das stärkste Paket haben wird. Zwar wird die heutige Yamaha R6 als Basis für die zukünftige Balance-Regel genommen, mehr als einen groben Anhaltspunkt bietet das aber nicht. Denn über eine gute Rundenzeit entscheidet mehr als die reine Motorleistung.

Philipp Öttl und sein Vater Peter, der in der Moto3-WM zusammen mit Max Biaggi das Husqvarna-Werksteam unterhält, reden seit Wochen mit allen Spitzenteams der Supersport-WM und haben ein genaues Auge darauf, wie sich die Balance-Regel entwickelt.

Der Bayer würde ohnehin gerne in die Superbike-WM aufsteigen. Betont aber auch, dass er das nur dann tut, wenn sich ihm ein konkurrenzfähiges Paket bietet. Das Team Bardahl Evan Bros hat mit dem Gedanken gespielt, mit Öttl und BMW in die 1000er-Klasse aufzusteigen, das ist aber auf mindestens 2023 vertagt. Und mit seinem jetzigen Team Puccetti Kawasaki kann er den Schritt auch nicht wagen, denn die Italiener werden auch 2022 nur eine ZX-10RR einsetzen und mit dem Franzosen Lucas Mahias weitermachen.

Derzeit zeigen zwei Superbike-Teams Interesse an Öttl, der im Vorjahr Dritter der Supersport-WM wurde und aktuell Vierter ist: Orelac VerdNatura Kawasaki und Go Eleven Ducati. Orelac ist eine solide Mannschaft, deren Material jederzeit für Punkte gut ist. Und Go Eleven hat bereits Rennen gewonnen und feierte mit Loris Baz am vergangenen Wochenende in Portimao zwei dritte Plätze.

«Das sind beides Möglichkeiten, ich stehe auf deren Liste », bestätigte Philipp gegenüber SPEEDWEEK.com. «Ich glaube, es schaut nicht schlecht aus. Aber zuvor stellt sich die Frage, Superbike oder Supersport? Ich frage mich schon, warum einer wie Jonas Folger so strauchelt, den ich als fahrerisch besser einschätze. Setze ich mich auf so ein Motorrad und fahre unter die ersten zehn?»

Öttl tendiert dazu, sein Licht unter den Scheffel zu stellen. Isaac Vinales und Axel Bassani waren 2020 Achter und 17. der Supersport-WM, während Öttl Dritter wurde. Trotzdem kommen sie auf dem Superbike gut zurecht: Vinales fuhr bereits elfmal in die Punkte, Bassani als WM-Zehnter sogar 20 Mal in die Top-10. Sein Highlight: Platz 2 in Barcelona!

«Ich weiß nicht, was ich tun soll» gesteht Öttl. «Es gibt auch Angebote von anderer Seite. Vielleicht habe ich nur einmal im Leben die Möglichkeit Superbike-WM zu fahren. Ich habe mich in meinem Leben aber immer auf das für mich falsche Motorrad gesetzt – ich möchte einmal auf dem richtigen sitzen. Es ist aber mal wieder so, dass ich nicht weiß, welches das richtige Motorrad ist.»

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