30 Jahre Honda Fireblade – aber nur ein SBK-WM-Titel
James Toseland ist der letzte Honda-Weltmeister in der Superbike-WM
Als die Superbike-WM in Donington-Park 1988 das erste Meeting veranstaltete, war Honda mit einer VFR750 RC30 mit von der Partie. Fred Merkel gewann mit dem legendären V4-Motorrad die ersten zwei WM-Titel der seriennahen Weltmeisterschaft .
Obwohl seit 1992 die deutlich kostengünstigere CBR-Serie mit Reihenvierzylinder-Motor am Markt platziert wurde, kam in der Superbike-WM mit der RVF750 RC45 weiterhin ein V4-Bike zum Einsatz, mit der John Kocinski 1997 den Titel abräumte. Gegen Ducati war Ende der 1990er aber kein Kraut gewachsen.
Erst mit der VTR-Baureihe wurde der italienische Hersteller mit demselben Konzept geschlagen. Honda holte mit Colin Edwards 2000 und 2002 die nächsten beiden WM-Titel.
Dass die CBR im großen Stil erst seit 2004 in der Superbike-WM eingesetzt wird, lag am bis 2003 bestehenden Hubraumlimit für Reihenvierzylinder-Bikes von 750 ccm – die Honda hatte bei ihrem Debüt 1992 bereits 893 ccm.
Obwohl Chris Vermeulen (Ten Kate) in der Superbike-WM 2004 die ersten Laufsiege erreichte und WM-Vierter wurde, dauerte es drei Jahre bis zum ersten Titelgewinn. Für den bisher einzigen Fahrertitel der Fireblade sorgte der Brite James Toseland (Ten Kate).
Seit dem wartet Honda auf den nächsten Titel. Selbst auf den nächsten Sieg wartet der weltgrößte Motorradhersteller schon lange. Den letzten Sieg eroberte Nicky Hayden am 15. Mai 2016 im Regen von Sepang, seit dem 6. Juli 2014 (Johnny Rea in Portimao) triumphierte Honda nicht mehr im Trockenen. Den letzten Podestplatz mit der aktuellen CBR1000RR-R holte Alvaro Bautista beim Meeting in Jerez im zweiten Lauf.
In den vergangenen zwei Jahren hat sich herausgestellt, dass mit der Triple-R nichts zu gewinnen ist. Werksfahrer Alvaro Bautista sagt, dass er sämtliche Probleme schon in der Vorbereitungsphase im Winter von 2019 auf 2020 hatte, als das Motorrad frisch auf den Markt kam und die Schmach des jahrelangen Hinterherfahrens wettmachen sollte. Längst hat Honda die Erkenntnis erlangt, dass diese Probleme im Rahmen des SBK-Reglements nicht zu lösen sind – und es eine neue Fireblade braucht.
In der Superbike-WM 2022 sehen wir mit Iker Lecuona und Xavier Vierge zwei junge Spanier im Werksteam der Honda Racing Corporation. Ein neues Modell wird erst für 2023 erwartet. Somit wird die kommende Saison für die beiden Rookies ein willkommenes Lernjahr in der seriennahen Weltmeisterschaft.