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Philipp Öttl: Für 2022 feinstes Material von Ducati

Von Ivo Schützbach
Philipp Öttl

Philipp Öttl

Mit Philipp Öttl sehen wir auch in der Superbike-WM 2022 einen deutschen Fahrer. Der 25-jährige Bayer hofft, dass er bereits vor dem ersten Test einige Tage mit einer Ducati V4 zum Trainieren kommt.

Seit 2016 haben es vier Deutsche als Stammfahrer in die Superbike-WM geschafft: Markus Reiterberger, Stefan Bradl, Sandro Cortese und Jonas Folger. Philipp Öttl wird der Fünfte sein, er hat mit dem Team Go Eleven Ducati einen Zwei-Jahres-Vertrag bis Ende 2023 unterschrieben und bekommt so genügend Zeit, um sich auf die Klasse und die V4R einzustellen.

Am 20./21. November wird der in Salzburg lebende Öttl auf der Insel Lombok in Indonesien zum letzten Mal in der Supersport-WM antreten, derzeit ist er punktgleich mit dem Vierten Jules Cluzel Gesamtfünfter. Der WM-Dritte Manuel Gonzalez liegt 38 Punkte voraus und ist unter normalen Umständen kaum noch einzuholen – es gibt nur noch 50 Punkte zu holen.

Anschließend beginnt für Philipp ein neuer Lebensabschnitt. «Ich gehe davon aus, dass ich erst im neuen Jahr zum ersten Mal auf der Ducati sitzen werde», erzählte er SPEEDWEEK.com. «Nach Indonesien wird im Dezember nicht mehr viel passieren. Ich werde versuchen, ein Trainingsmotorrad zu organisieren. Scott Redding hatte ein Trainingsmotorrad, das steht derzeit bei Ducati. Es geht darum, ob ich das eventuell übernehmen kann. Es wäre natürlich super, wenn ich schon mal ein paar Tage auf so einem Motorrad gesessen bin, um mich vorbereiten und gewöhnen zu können. Einen Testplan habe ich noch keinen, mein erster Test wird im Januar oder Februar sein. Das wird davon abhängen, ob die Weltmeisterschaft Ende Februar auf Phillip Island beginnt oder später.»

Wichtig für den Bayer: Er hat sich die Testtage vertraglich garantieren lassen, nachdem sein diesjähriges Team Puccetti Kawasaki im Gegensatz zur Konkurrenz auf Tests verzichtet hat und dadurch ins Hintertreffen geriet.

Öttl übernimmt bei Go Eleven die V4R von Chaz Davies, der seine glanzvolle Karriere nach dieser Saison beendet. Der Waliser hat dieses Jahr identisches Material wie Redding und Rinaldi im Aruba-Werksteam.

Philipp hat für die nächsten zwei Jahre viele gleiche Komponenten am Motorrad wie das Werksteam, etwa die Bremsanlage von Brembo und die Federelemente von Öhlins. Außerdem laufen Gespräche mit Auspuffhersteller Akrapovic.

«Vor allem Öhlins ist wichtig, weil ich mich dann mit den anderen Ducati-Fahrern vergleichen kann», erklärte der 25-Jährige. «Würde ich mit etwas anderem fahren und wir liegen ein bisschen daneben, dann habe ich keine Indikatoren. Das hat nichts mit besser zu tun, sondern rein mit der Vergleichbarkeit. Öhlins fuhr ich zum letzten Mal 2011 auf der 125er. Mit gleicher Auspuffanlage wären die Mappings des Motors vergleichbar. Aber Rinaldi fuhr damals mit Spark bei Go Eleven und das hat auch funktioniert. Mein Papa und ich haben eine gute Verbindung zu Akrapovic, das fing damals schon im Supermoto an. Das muss im Endeffekt das Team entscheiden.»

Team- und Fahrerliste Superbike-WM 2022:

Aruba.it Ducati: Michael Rinaldi (I), Alvaro Bautista (E)

Barni Ducati: Luca Bernardi (I)

Motocorsa Ducati: Axel Bassani (I)

Go Eleven Ducati: Philipp Öttl (D)

Honda Racing Corporation: Iker Lecuona (E), Xavier Vierge (E)

MIE Honda: Tati Mercado (RA), Hafizh Syahrin (MAL)

BMW Motorrad: Michael van der Mark (NL), Scott Redding (GB)

Bonovo action BMW: Eugene Laverty (IRL), Loris Baz (F)

Kawasaki: Jonathan Rea (GB), Alex Lowes (GB)

Puccetti Kawasaki: Lucas Mahias (F)

Orelac VerdNatura Kawasaki: Vinales?

Outdo Pedercini Kawasaki: Loris Cresson (B), ?

Pata Yamaha: Toprak Razgatlioglu (TR), Andrea Locatelli (I)

GRT Yamaha:
Kohta Nozane (J), Garrett Gerloff (USA)

Gil Motor Sport Yamaha: Christophe Ponsson (F)

FETT = bestätigt


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