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Razgatlioglu als MotoGP-Ersatz: «Schwierige Aufgabe»

Von Günther Wiesinger
Superbike-Weltmeister Toprak Razgatlioglu wird frühestens 2023 in die MotoGP-Klasse wechseln, 2022 will er seinen Titel mit Yamaha erfolgreich verteidigen. Beim Satelliten-Team WITHU steht der Türke hoch im Kurs.

Nach dem Rückzug der malaysischen Mineralölgesellschaft Petronas als Hauptsponsor und des Sepang Circuits als Teameigentümer hat der bisherige Teamprinzipal Razlan Razali das Yamaha-Kundenteam in der MotoGP-Klasse selbst übernommen. Er hat dazu innerhalb weniger Wochen in England die Rennfirma RMF gegründet, sich mit dem italienischen Energiekonzern WITHU als neuen Titelsponsor geeinigt, einen Vertrag mit Yamaha abgeschlossen und den Fünf-Jahres-Vertrag des Sepang-Circuit-Teams mit Promoter Dorna übernommen.

Razali plant mit einem Jahresbudget von 11 bis 13 Millionen. Demnächst wird der glänzend vernetzte Razali einen neuen Co-Sponsor aus Malaysia vorstellen, auch eine neue Ölfirma als Partner wird gesucht. In Jerez hat die neue Formation am 18./19. November mit Andrea Dovizioso und Darryn Binder getestet. Auch das neue MotoE-Team steht schon fest: Es setzt sich aus Niccolò Canepa und Bradley Smith zusammen, der den MotoE-Weltcup im malaysischen Team schon 2019 auf Platz 2 hinter Matteo Ferrari beendet hat.

Das neue Yamaha-Satellitenteam musste bei der Fahrersuche für 2022 Kompromisse eingehen, das ist kein Geheimnis. Weil sich Maverick Viñales und Yamaha getrennt haben, musste das SRT-Yamaha-Kundenteam den letztjährigen Vizeweltmeister Franco Morbidelli an das Monster Factory Team abtreten, ein Jahr früher als erwartet. Dazu trat Valentino Rossi zurück, und die Wunschfahrer wie Raúl Fernández und Toprak Razgatlioglu gaben dem neu aufgestellten MotoGP-Team einen Korb. Der Spanier musste seinen KTM-Vertrag erfüllen, der Türke wollte zuerst die Superbike-WM für Yamaha gewinnen. Und das klappte erst am 21. November in Indonesien, so lange konnte die MotoGP-Mannschaft nicht warten.

Razali würde den neuen Superbike-Champion 2023 liebend gerne in seinem Team sehen. «Ich mag Toprak. Gleichzeitig habe ich respektiert und verstanden, dass er zuerst in SBK sein Ziel erreichen wollte, bevor er in die MotoGP-WM kommt», räumte der Malaysier gegenüber SPEEDWEEK.com ein.

Könnte Razgatlioglu 2022 für das neue WITHU-Yamaha-Team testen und als Ersatzfahrer einspringen, wie es Michael van der Mark bei Tech3 Yamaha zu Zeiten von Zarco und Folger manchmal getan hat?

«Beim Kalender der Superbike- und MotoGP-WM gab es 2021 einige Terminkollisionen. Deshalb konnte Toprak bisher nie für uns einspringen», meinte Razali. «Aber ich denke, wenn er rechtzeitig Superbike-Weltmeister gewesen wäre, hätte er für 2022 bei uns unterschrieben. Ich ziehe MotoGP-Einsätze von ihm jetzt nicht in Erwägung. Denn einerseits hoffe ich, dass sich keiner unserer Fahrer verletzt. Und wenn ich die Erfahrungen mit den Ersatzpiloten von 2021 betrachte, da hatten wir Garrett Gerloff, Jake Dixon und Cal Crutchlow, dann wissen wir, dass ein Ersatzmann immer eine schwierige Aufgabe hat, ohne Rücksicht darauf, wie gut er ist. Besonders für einen Superbike-Fahrer ist die Aufgabe total anders.»

Team- und Fahrerliste Superbike-WM 2022:

Aruba.it Ducati: Michael Rinaldi (I), Alvaro Bautista (E)

Barni Ducati: Luca Bernardi (I)

Motocorsa Ducati: Axel Bassani (I)

Go Eleven Ducati: Philipp Öttl (D)


Honda Racing Corporation: Iker Lecuona (E), Xavier Vierge (E)

MIE Honda: Tati Mercado (RA), Hafizh Syahrin (MAL)


BMW Motorrad: Michael van der Mark (NL), Scott Redding (GB)

Bonovo action BMW: Eugene Laverty (IRL), Loris Baz (F)


Kawasaki Racing Team: Jonathan Rea (GB), Alex Lowes (GB)

Puccetti Kawasaki: Lucas Mahias (F)

Orelac VerdNatura Kawasaki: Sykes? Vinales?

Outdo Pedercini Kawasaki: Loris Cresson (B), König?


Pata Yamaha: Toprak Razgatlioglu (TR), Andrea Locatelli (I)

GRT Yamaha: Kohta Nozane (J), Garrett Gerloff (USA)

Gil Motor Sport Yamaha: Christophe Ponsson (F)

FETT = bestätigt


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