Álvaro Bautista (37): Fast pleite, jetzt wohlhabend
Alvaro Bautista hat es zu bescheidenen Wohlstand gebracht
Motorradrennsport ist in Spanien populär, das Epizentrum des Interesses ist in Katalonien, der Heimat unter anderen von MotoGP-Star Marc Marquez. Álvaro Bautista stammt dagegen aus Talavera de la Reina, was eher Motocross-Fans ein Begriff ist. In dieser Region mit dem Straßenrennsport zu beginnen, ist kein Selbstgänger.
«Das ist eine Stadt im Zentrum Spaniens, mitten im Nirgendwo», sagte der Spanier im Interview mit motosprint. «Ich lebe immer noch dort; wenn ich über meine Karriere nachdenke, sage ich, dass ich Glück hatte. Ich kenne viele Fahrer in meiner Gegend. Wie viele von ihnen haben nicht den richtigen Ort und die richtige Zeit gefunden?»
Auch die Karriere von bei Bautista stand auf der Kippe, als die Ersparnisse seiner Familie aufgebraucht waren.
«Als ich immer weiter aufstieg, stand ich kurz vor dem Aus. Wir hatten kein Geld mehr, alles war weg. Vielleicht war es Schicksal, dass es weiterging. Tatsache ist, dass meine Eltern den Unterschied ausgemacht haben», erzählte der 16-fache Superbike-Laufsieger weiter. «Nach dem Movistar-Cup wollte kein Team mit mir arbeiten, also habe ich versucht, allein weiterzumachen. Wir kauften eine Yamaha, weil dieses Motorrad weniger gekostet hat. Ich hatte große Probleme und konnte mich nicht für die spanische Meisterschaft qualifizieren.»
«Das Geld war weg und die Familie hatte beschlossen, es sein zu lassen. In der Woche, in der ich aufhörte, kam ein Anruf. Ein Team wollte 18.000 Euro für drei Rennwochenenden», erinnerte sich Bautista. «Mama, Papa und ich standen vor der Qual der Wahl. Also sind wir zur Bank gegangen, um einen Kredit zu beantragen. Ich habe mich dann unter den Schnellsten in der Spanischen Meisterschaft etabliert. Ein Jahr später war ich Zweiter.»
Als Bautista 2002 Spanischer Meister in der 125er-Klasse wurde, bestritt er mit dem Team Atletico de Madrid drei Wildcard-Einsätze in der Weltmeisterschaft. Es war der Beginn seiner bis heute andauernden internationalen Karriere.
2006 wurde er 125er-Weltmeister, dazu 2008 Vizeweltmeister bei den 250ern und 2019 bei den Superbikes. Als Honda-Werksfahrer gehörte Bautista zu den SBK-Bestverdienern und man kann davon ausgehen, dass sein Gehalt im Aurba-Ducati-Werksteam in der Superbike-WM 2022 und 2023 ebenfalls am oberen Ende angesiedelt sein wird.