Michael van der Mark: BMW muss überall besser werden
BMW-Ass Michael van der Mark
Dr. Markus Schramm, Leiter von BMW Motorrad, hat seiner Rennabteilung einen klaren Auftrag erteilt: Der Anschluss an die Spitze der Superbike-WM muss geschafft werden!
Dafür erfolgte 2019 die werksseitige Rückkehr mit der damals neuen S1000RR. Bereits zwei Jahre später kam für die Saison 2021 die auf die SBK-Bedürfnisse zugeschnittene M1000RR.
2022 sehen wir mit Shaun Muir Racing und Bonovo action zwei gleichberechtigte BMW-Teams mit identischem Werksmaterial, mit Michael van der Mark, Scott Redding, Loris Baz und Eugene Laverty hat der deutsche Hersteller vier schnelle Fahrer unter Vertrag.
Van der Mark eroberte 2021, in seiner ersten Saison für BMW, drei Podestplätze, darunter der umjubelte Sieg im Sprintrennen in Portimao. Es war der erste BMW-Triumph in der Superbike-WM seit 97 Monaten! Mit 262 Punkten wurde der Niederländer WM-Sechster, die vor ihm platzierten Michael Rinaldi (Ducati, 282 Punkte) und Andrea Locatelli (Yamaha, 291 Punkte) lagen in Reichweite. In seinen vier vorangegangenen Yamaha-Jahren sind van der Mark die WM-Ränge 5, 4, 3 und 6 gelungen.
Er hat mit BMW bereits ein gutes Niveau erreicht – zufrieden ist er natürlich nicht.
«Es wurden nicht so viele Podestplätze, wie wir gehofft hatten», erzählte van der Mark SPEEDWEEK.com. «In der Superbike-WM 2021 lagen alle so eng beisammen, viele Fahrer kämpften vorne mit. BMW brachte die neue M1000RR, von der wir uns mehr erwartet hatten. Während der Saison sind uns nur kleine Fortschritte gelungen, wir brauchen mehr Zeit für die Entwicklung. Als Fahrer will man immer mehr.»
Mitte Dezember hat BMW mit seinem Quartett drei Tage lang in Jerez getestet, dort kam eine Motorausbaustufe mit zusätzlicher Leistung zum Einsatz. Für den ersten Test 2022, voraussichtlich Mitte März in Misano, soll die zweite Ausbaustufe folgen.
Außerdem denkt BMW darüber nach, den dreifachen Vizeweltmeister Chaz Davies als Riding-Coach zu verpflichten. Der Waliser hat seine Karriere nach der Saison 2021 beendet und soll an der Strecke schauen, was die Konkurrenz besser macht.
Mit Scott Redding bekommt van der Mark einen neuen Teamkollegen, der Engländer löst seinen Landsmann Tom Sykes ab.
«Scott ist schnell», weiß van der Mark. «Aber das war Tom auch. Scott bringt einige Erfahrung von Ducati mit, hoffentlich kann er uns einige Insiderinformationen geben. Tom und ich lagen 2021 eng beisammen. Das zeigt, dass wir das Maximum aus dem Motorrad geholt haben. Um nächste Saison gewinnen zu können, muss das Motorrad in allen Bereichen besser werden. Uns fehlte es etwas an Motorleistung, letztlich reden wir aber immer von einer Kombination aus allem. Wir wollen gewinnen, das ist der Plan.»