Großer Tag für Oliver König – mit eingegipstem Arm
Oliver König auf der Orelac-Kawasaki
Für Tschechien ist der Aufstieg von Oliver König in die Superbike-WM eine große Sache, denn erst vier Fahrer haben es vor dem noch 19-Jährigen als Stammfahrer in das seriennahe Championat geschafft: Jiri Mrkyvka, Jakub Smrz, Karel Abraham und Ondrej Jezek.
König fuhr drei Saisons in der Supersport-300-WM, Rang 3 bei seinem Heimrennen in Most 2021 markiert sein bestes Ergebnis. Die mittlere Hubraumkategorie überspringt er und startet kommende Saison im Kawasaki-Team Orelac gleich in der höchsten Klasse Superbike.
«Ein Traum wird wahr», sagte König am Donnerstag bei der in Prag einberufenen Pressekonferenz. «Ich kann immer noch nicht glauben, dass ich diesen Schritt mache. Mein Debüt in Indonesien war nicht so gut und spaßig, weil ich dort gestürzt bin. Für meinen ersten Auftritt in der Superbike-WM war mein Rückstand nicht so groß, alles war neu. Ich hoffe, dass ich diese Saison eine gute Entwicklung zeigen kann.»
König verringerte seinen Rückstand beim SBK-Finale auf Lombok, wo er als Ersatzfahrer für das Team Pedercini Kawasaki an den Start ging, von 8,2 sec im FP1 auf 3 sec im Qualifying. Im ersten Rennen stürzte der Youngster auf leicht feuchter Piste in der zweiten Runde als 15. Weil er sich dabei den Kopf anschlug, erhielt er für den zweiten Lauf Startverbot.
Den Vertrag für 2022 musste König mit links unterschreiben, denn den eingegipsten rechten Arm trägt er momentan zur Schonung in einer Schlinge vor dem Körper! Die Verletzung zog sich Oliver vor ein paar Tagen beim Kart-Training in der Prager Arena zu.
«Für mich wird es in der kommenden Saison darum gehen zu lernen, wie man so ein Motorrad fährt», schilderte König. «Teamchef Jose Calero gibt mir jetzt schon das Gefühl, Teil der Familie zu sein. Ich kann den ersten Test und die ersten Rennen kaum erwarten. In meinem Leben beginnt eine neue Ära, die große Veränderungen mit sich bringt.»
Wann König erstmals mit der ZX-10RR testen kann, hängt von der Genesung seines Arms ab. «Wir haben absolutes Vertrauen in seine Qualitäten», betonte Calero. «Wir arbeiten, damit er Erfahrung sammeln und von Rennen zu Rennen stärker werden kann. Er muss seine Augen weit aufmachen und zuhören. Und er muss es genießen, das steht über allem.»
Königs Vertrag gilt für 2022, Manager Milos Cihak hofft auf Verlängerung. Der Ex-Rennfahrer betont, dass «jeder Punkt ein Erfolg» sein wird. Tschechiens ACCR-Verbandschef Jan Stovicek sprach hingegen von regelmäßigen Punktgewinnen.
Als sportliches Vorbild nennt König Weltmeister Toprak Razgatlioglu. Nicht nur wegen dessen Fahrstil, sondern auch, wie er sich auf Facebook, Twitter & Co. präsentiert.
Team- und Fahrerliste Superbike-WM 2022:
Aruba.it Ducati: Michael Rinaldi (I), Alvaro Bautista (E)
Barni Spark Ducati: Luca Bernardi (I)
Motocorsa Ducati: Axel Bassani (I)
Go Eleven Ducati: Philipp Öttl (D)
Honda Racing Corporation: Iker Lecuona (E), Xavier Vierge (E)
MIE Honda: Tati Mercado (RA), Hafizh Syahrin (MAL)
BMW Motorrad: Michael van der Mark (NL), Scott Redding (GB)
Bonovo action BMW: Eugene Laverty (IRL), Loris Baz (F)
Kawasaki Racing Team: Jonathan Rea (GB), Alex Lowes (GB)
Puccetti Kawasaki: Lucas Mahias (F)
Orelac VerdNatura Kawasaki: Oliver König (CZ)
Outdo Pedercini Kawasaki: Loris Cresson (B), Haslam? Sykes?
Pata Yamaha: Toprak Razgatlioglu (TR), Andrea Locatelli (I)
GRT Yamaha: Kohta Nozane (J), Garrett Gerloff (USA)
Gil Motor Sport Yamaha: Christophe Ponsson (F)