Erfolglose Hersteller: Honda ist für neue Test-Regeln
HRC-Teammanager Leon Camier
Vor der Saison 2018 einigten sich WM-Promoter Dorna, der Motorrad-Weltverband FIM und die Herstellervereinigung MSMA auf eine Balance-Regel für die Superbike-WM. Diese sieht mehrere Schritte vor, um alle Motorräder auf einen ähnlichen Level zu bringen.
Es gibt pro Hersteller eine Maximaldrehzahl für die Motoren, die in Schritten von 250/min nach oben oder unten korrigiert werden kann. Außerdem werden für Podestplätze Konzessionspunkte verteilt. Liegt ein Hersteller zu einem bestimmten Zeitpunkt in dieser Liste zu weit hinten, darf er eine Motorausbaustufe mit definierten Konzessionsteilen bringen. Ist das der Fall, wird die Motorentwicklung des Besten automatisch für den Rest der Saison eingefroren.
Die Regeln funktionieren, das Feld ist seit 2018 schrittweise enger zusammengerückt. Doch was den Hinterbänklern fehlt, ist Testzeit auf der Rennstrecke mit ihren Stammfahrern. Denn pro Fahrer und Saison sind nur maximal zehn Tage erlaubt. Testfahrer dürfen unbegrenzt Runden drehen, doch das bringt in der Entwicklung nichts, wenn es um die letzten Zehntelsekunden geht.
Es gibt deshalb schon länger Diskussionen, ob Teams von Herstellern, die unter die Konzessionsregel fallen, weitere Zugeständnisse bekommen – 2022 betrifft das Honda und BMW. Beide Manufakturen könnten mit zusätzlichen Testtagen schneller zur Spitze aufholen.
«Wir wollen keine unlimitierten Testtage, zwei zusätzlich würden uns schon sehr helfen», sagte BMW-Teamchef Shaun Muir gegenüber SPEEDWEEK.com. «Wir sind nach wie vor zuversichtlich, eine Lösung zu finden.»
«Das wäre gut, so wird es in MotoGP auch gemacht», meint HRC-Teammanager Leon Camier. «In dieser Meisterschaft mit ihren restriktiven technischen Regeln ist es sehr schwierig, Fortschritte zu erzielen. Ich halte es für wichtig, neuen Herstellern und Teams etwas mehr Freiheiten zuzugestehen. Davon würden sie sehr profitieren. Wir werden sehen, was passiert – ob sich überhaupt etwas tut. Natürlich würden wir gerne so viel wie möglich testen, die Realität ist, dass man sowieso nicht jeden Tag der Woche testen kann. Es hängt auch davon ab, welche neuen Teile wir aus Japan bekommen. Wir gehen nicht auf die Strecke, um herumzurollen, jeder Test braucht ein spezielles Ziel.»