MotoGP: Neuer Yamaha-Motor zu stark

Assen, Lauf 1: Rea gewinnt – Philipp Öttl Siebter

Von Kay Hettich
Mit einer kämpferischen Leistung fuhr Jonathan Rea im ersten Superbike-Lauf seinen 16. Assen-Sieg ein. Der Kawasaki-Pilot kämpfte bis zur letzten Runde mit Bautista und Razgatlioglu. Philipp Öttl starker Siebter!

Sonnenschein und ein kräftiger Wind waren die Rahmenbedingungen für den ersten Lauf der Superbike-WM 2022 in Assen. Bei Rennstart um 14 Uhr Ortszeit zeigte das Thermometer angenehme 18 Grad Celsius Luft- und eine Asphalttemperatur von 29 Grad Celsius an.

Aus der ersten Startreihe starteten Toprak Razgatlioglu (Yamaha), Alex Lowes (Kawasaki) und Jonathan Rea (Kawasaki) nut zwei der drei Favoriten auf den Laufsieg, denn Ducati-Ass Álvaro Bautista hatte sich nur auf Startplatz 5 in Reihe 2 qualifiziert.

Die beste BMW stellte Loris Baz (Bonovo action) auf die siebte Startposition, unmittelbar dahinter Iker Lecuona (8.) mit der besten Honda. Go Eleven Ducati-Pilot Philipp Öttl ging von der elften Position in das erste Rennen.

Bis auf Garrett Gerloff (6./Yamaha) und Roberto Tamburini (22./Yamaha) wählten alle Piloten den weichen Rennreifen SCX.

Den Start gewann Razgatlioglu, doch nach drei Runden übernahm Rea die Rennführung. Absetzen konnte sich aber auch der Kawasaki-Star nicht. Nach zehn von 21 Runden lagen die Top-5 noch innerhalb einer Sekunde.

In der zweiten Rennhälfte setzten sich aber Rea, Razgatlioglu und Bautista an der Spitze ab. Bis zur letzten Runde lieferten sie sich einen unterhaltsamen Schlagabtausch um die Positionen, bis Rea in den letzten zwei Runden einen kleinen Vorteil hatte und seinen 16. Assen-Sieg knapp vor Bautista und Razgatlioglu ins Ziel rettete.

Mit Platz 5 fuhr Iker Lecuona für Honda ein feines Ergebnis ein – der Spanier kämpfte das gesamte Rennen mit Loris Baz (BMW), der Sechster wurde.

Superbike-Rookie Philipp Öttl zeigte erneut ein tadelloses Rennen und kämpfte sich nach einem schwachen Start konsequent nach vorne. Als Siebter fuhr der Deutsche sein bisher bestes Finish ein.

Die Augen der niederländischen Fans waren auf Lokalmatador Michael van der Mark (BMW) gerichtet, der acht Wochen nach seinem mehrfachen Schien- und Wadenbeinbruch als 13. viel Applaus für sein Comeback erhielt.

Pech hatte Kawasaki-Werkspilot Alex Lowes, der in den Top-5 liegend mit einem Defekt sein Motorrad abstellen musste. Auch Michael Rinaldi (Ducati) war gut unterwegs, doch der Italiener musste nach einem Sturz aufgeben.

So lief das Rennen

Start: Razgatlioglu vor Locatelli und Rea, Bautista, Lowes, Rinaldi. Lecuona auf 8, Baz 10. Öttl auf 16.

Runde 1: Razgatlioglu um 0,3 sec vorne. Rea schnappt sich nach einer halben Runde Platz 2 von Locatelli. Bautista weiter auf Platz 5. Öttl verbessert auf Platz 13.

Runde 2: Razgatlioglu und Rea setzen sich bereits leicht ab. Dann Locatelli, Lowes, Bautista und Rinaldi. Schnellste Runde Rea in 1:34,535 min – ein neuer Rekord.

Runde 3: Rea knapp vor Razgatlioglu. Bassani und Baz kämpfen um Platz 8. Öttl auf 14.

Runde 4: Locatelli (3.) hält mit den Top-2 mit. Lowes (4.) um 0,8 sec. Bautista (5.) kommt nicht am Kawasaki-Piloten vorbei. Lecuona (+3,7 sec) auf Platz 8.

Runde 5: Die Top-5 innerhalb nur 1,3 sec! Lecuona, Bassani und Baz kämpfen um Platz 7. Öttl (14.) mit Anschluss bis Platz 10.

Runde 6: Rinaldi (6.) muss abreißen lassen. Redding hinter Gerloff auf Platz 11.

Runde 7: Rea, Razgatlioglu und Locatelli innerhalb 0,4 sec. Lecuona (7.) weiterhin vor Bassani und Baz.

Runde 8: Lowes attackiert Locatelli, fällt dann aber hinter Bautista auf Platz 5 zurück.

Runde 9: Rea 0,3 sec vor Razgatlioglu, 0,6 sec vor Locatelli und 0,9 sec vor Bautista.

Runde 10: Locatelli (4.) unter Druck von Bautista – der Ducati-Pilot dreht scheinbar auf.

Runde 11: Bautista neuer Dritter und schließt zu Razgatlioglu auf. Baz vorbei an Bassani auf Platz 8. Öttl weiter auf 14. Lowes fällt mit Defekt aus. Öttl jetzt auf Platz 11.

Runde 12: Bautista am Hinterrad von Razgatlioglu. Öttl vorbei an Gerloff auf Platz 10.

Runde 13: Razgatlioglu presst sich in der Schikane an Rea vorbei in Führung.

Runde 14: Die Top-3 innerhalb nur 0,3 sec.

Runde 15: Locatelli (4.) jetzt 2 sec zurück. Öttl vorbei an Redding auf Platz 9!

Runde 16: Rea wieder in Führung, auch Bautista überholt Razgatlioglu. Sturz Rinaldi. Öttl vorbei an Bassani auf Platz 7!

Runde 17: Rea 0,2 sec vor Bautista und 0,4 vor Razgatlioglu. Lecuona auf Platz 5 vor Baz (6.).

Runde 18: Rea wehrt sich mit allem, was er hat, gegen Bautista.

Runde 19: Rea 0,3 sec vor Bautista und 0,5 vor Razgatlioglu.

Runde 20: Es ist verdammt eng, aber Razgatlioglu scheint sich mit Platz 3 zufriedenzugeben.

Letzte Runde: Rea gewinnt knapp vor Bautista und Razgatlioglu.

Ergebnis Superbike-WM: Assen, Rennen 1
Pos Fahrer Motorrad Zeit
1. Jonathan Rea Kawasaki
2. Alvaro Bautista Ducati + 0,103 sec
3. Toprak Razgatlioglu Yamaha + 1,014
4. Andrea Locatelli Yamaha + 9,712
5. Iker Lecuona Honda + 17,451
6. Loris Baz BMW + 17,983
7. Philipp Öttl Ducati + 22,002
8. Garrett Gerloff Yamaha + 24,545
9. Scott Redding BMW + 25,118
10. Axel Bassani Ducati + 26,938
11. Xavi Vierge Honda + 35,566
12. Christophe Ponsson Yamaha + 41,901
13. Michael Van Der Mark BMW + 41,967
14. Roberto Tamburini Yamaha + 42,014
15. Lucas Mahias Kawasaki + 45,699
16. Leon Haslam Kawasaki + 45,882
17. Kohta Nozane Yamaha + 45,972
18. Luca Bernardi Ducati + 47,975
19. Leandro Mercado Honda + 48,144
20. Hafizh Syahrin Honda + 58,169
21. Oliver Konig Kawasaki > 1 min
out Michael Ruben Rinaldi Ducati  
out Alex Lowes Kawasaki  
out Gabriele Ruiu BMW  

 

Stand Superbike-WM 2022 nach 4 von 36 Rennen
Pos Fahrer Motorrad Punkte
1. Jonathan Rea Kawasaki 79
2. Alvaro Bautista Ducati 77
3. Toprak Razgatlioglu Yamaha 55
4. Michael Rinaldi Ducati 32
5. Andrea Locatelli Yamaha 29
6. Iker Lecuona Honda 29
7. Loris Baz BMW 24
8. Xavi Vierge Honda 23
9. Garrett Gerloff Yamaha 22
10. Axel Bassani Ducati 19
11. Alex Lowes Kawasaki 15
12. Philipp Öttl Ducati 15
13. Eugene Laverty BMW 10
14. Illia Mykhalchyk BMW 9
15. Scott Redding BMW 8
16. Lucas Mahias Kawasaki 8
17. Christophe Ponsson Yamaha 4
18. Luca Bernardi Ducati 4
19. Roberto Tamburini Yamaha 4
20. Michael Van Der Mark BMW 3

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