Zig Knochenbrüche: Michael vd Mark war zu vorsichtig
Wenige Tage bevor BMW im März mit den Testfahrten für die Superbike-WM 2022 begann, hat sich Michael van der Mark beim Mountainbike-Training oberhalb des Sprunggelenks mehrfach den rechten Unterschenkel gebrochen. Der Niederländer verpasste daraufhin insgesamt sechs Testtage in Misano, Barcelona und Aragon, auch beim Saisonstart in Spanien fehlte er.
Auf sein Heimrennen in Assen wollte der Niederländer keinesfalls verzichten, auch wenn er alles andere als fit ist. Laufen kann er momentan nur stark humpelnd, weil es ihm an Beweglichkeit im Fußgelenk fehlt. Meist ist Michael im Paddock des TT-Circuits deshalb mit Krücken zu sehen.
Das Assen-Wochenende bezeichnet er als «Wintertest», für den 29-Jährigen geht es hauptsächlich darum, Runden abzuspulen und seinen Körper wieder ans Motorradfahren zu gewöhnen. Nach Assen sind drei Wochenenden Pause, bevor es am 20.–22. Mai in Estoril nahe Lissabon weitergeht. Bis dahin wird van der Mark deutlich fitter sein, BMW will außerdem einen zweitägigen Test einschieben.
In Assen sprach van der Mark erstmals darüber, wie er sich die Beinbrüche zugezogen hat. «Ich kann nur jedem raten, immer Vollgas zu fahren», grinste der BMW-Pilot. «Ich war nach dem Training mit dem Mountainbike auf dem Rückweg nach Hause und fuhr diesen Hügel hoch. Ich war müde und machte langsam. In einer Kurve hielt ich mich innen, um nicht auf den frischen Kies zu kommen. Dabei erwischte ich einen Stein und fiel um. Weil ich so langsam war, fiel ich auf den Knöchel und das Bein und verdrehte es mir. Wäre ich schneller gewesen, wäre ich aus den Klickpedalen gekommen. Ich hatte nur zwei Kratzer – und die Knochenbrüche.»
In der Nähe von van der Marks Wohnsitz in den Niederlanden gibt es zwei Dreckhügel, für deren Erklimmung er mit dem Mountainbike 40 sec braucht. «Der Berg ist ganz schön hoch», schmunzelte der Flachländer. «Es sind kurze, aber steile Anstiege.»
Bis der Supersport-Weltmeister von 2014 wieder joggen kann, wird noch einige Wochen oder sogar Monate dauern. «Glücklicherweise bin ich den Marathon schon letztes Jahr gelaufen», hielt Michael fest. «Vor zwei Jahren hatte ich mich für den Rotterdam-Marathon eingeschrieben, der wurde aber abgesagt. Ich dachte, dass ich mein Startgeld zurückerhalten würde. Als wir letztes Jahr in Argentinien waren, bekam ich eine E-Mail mit der Startnummer. Der Marathon war dann am Sonntag darauf. Ich war fit, auch wenn ich nicht dafür trainiert hatte. Also zog ich das durch und brauchte viereinhalb Stunden. Mein Rhythmus war auf vier Stunden ausgelegt, doch in den letzten sechs Kilometern überholten mich alle, dich ich zuvor überholt hatte.»