BMW-Ass Scott Redding sieht Licht am Ende des Tunnels
Scott Redding
Während die Weltmeister Toprak Razgatlioglu (Yamaha) und Jonathan Rea (Kawasaki) ab der ersten Trainingsrunde auf dem Misano World Circuit an der Feinabstimmung ihrer Maschinen arbeiteten und sofort Rundenzeiten auf sehr hohem Niveau fuhren, musste das BMW-Quartett FP1 und FP2 am Freitag für grundlegende Arbeiten nutzen.
In der Superpole am Samstagvormittag qualifizierte sich Redding als bester BMW-Pilot für Startplatz 9, Loris Baz, Eugene Laverty und Ersatzfahrer Ilya Mikhalchik wurden 12., 17. und 23.
«Das Bike fühlt sich okay an, es fehlt aber an Performance», erzählte der Engländer SPEEDWEEK.com im Vier-Augen-Gespräch. «Wir müssen sehr vorsichtig sein, welchen Weg wir einschlagen – letztlich müssen wir auf neue Teile warten. Auf der Bremse sind wir nicht so schlecht, am Kurveneingang sind wir nicht so schlecht, es fehlt etwas in der Kurve und am Ausgang. Der Motorcharakter wird immer besser. Wir können aber nichts mehr ändern, weil wir bereits alles probiert haben. Deshalb müssen wir einige Teile am Motorrad ändern und auf diese warten – Geduld ist gefragt.»
Das neue Material soll bis zu den Rennen in Donington Park Mitte Juli verfügbar sein, davor ist ein Testtag in England angedacht.
Redding sagte, dass er die neuen Teile bei seinem Heimrennen sogar ohne vorherigen Test zum Einsatz bringen würde. «Wir kämpfen nicht um die Meisterschaft und können etwas versuchen», bemerkte der 29-Jährige. «Wir probieren ständig neue Sachen, wir müssen das tun. Wir verlieren in 80 Prozent der Kurven 0,025 sec – das ist wenig. Wenn wir dieses Viertel einer Zehntelsekunde finden, dann macht uns das pro Runde um 2 bis 4 Zehntelsekunden schneller und uns gelingt ein großer Schritt. Aragon war ein einziges Desaster für mich, jetzt haben wir die Probleme auf zwei Kernbereiche reduziert.»
Reddings Erwartungshaltung für die Rennen am Samstag (Start 14 Uhr) und Sonntag (Start 15.15 Uhr) ist nicht besonders hoch. «Es wäre schön, wenn ich den positiven Trend von Assen und Estoril fortsetzen könnte», sagte der WM-Dritte des Vorjahres. «Aber Misano war für BMW immer schwierig und die Strecke zählt auch nicht zu meinen Favoriten, ich strauchelte hier immer. Deshalb will ich das Wochenende eher als Test nutzen, das ist die schwierigste Rennstrecke für uns.»