Protest gegen Johnny Rea: Ducati unterstellt Vorsatz
Ducati-Manager Marco Zambenedetti
Natürlich war der Vorfall zwischen Jonathan Rea und Alvaro Bautista im zweiten Hauptrennen auf dem Circuit de Nevers Magny-Cours am Sonntagnachmittag anschließend das bestimmende Gesprächsthema. Nachdem Bautista seine Sicht der Dinge geschildert hatte und Rea unterstellte, dass er seinen Crash vorsätzlich herbeigeführt hat, blieb auch Ducati nicht still.
Dass ein Topmanager von Ducati von sich aus vor eine Medienrunde tritt, ist in der Superbike-WM sehr ungewöhnlich. Marco Zambenedetti, der Technische Koordinator des Herstellers aus Borgo Panigale und höchster Manager in der seriennahen Weltmeisterschaft, fand klare Worte.
«Wir denken, das Manöver von Jonathan Rea war vorsätzlich», betonte der Italiener. «Das war kein gutes Beispiel und entspricht nicht dem Geist dieser Meisterschaft. Wir müssen den jungen Fahrern die klare Nachricht übermitteln, in den Wettbewerben fairer zu sein und weniger aggressiv. Das war unnötig. Vielleicht wird die Sanktion, welche die Stewards verhängten, dem Manöver nicht gerecht. Der Fahrer bekam Punkte für die Meisterschaft, obwohl er einen unserer Fahrer mit einem sehr gefährlichen Manöver ins Aus beförderte. Das ist etwas, das ich von einem sechsfachen Weltmeister nicht erwarte. Es wäre besser, wenn sie (Kawasaki – der Autor) intern arbeiten und ihrem Fahrer ein besseres Paket geben, damit er es nicht nötig hat, solche Manöver zu fahren. Das war gefährlich und kein gutes Beispiel für junge Fahrer.»
Das FIM WorldSBK Stewards Panel stufte die von Rea herbeigeführte Kollision als Rennunfall ein und brummte ihm einen Long-Lap-Penalty auf, der ihn aber nur zirka 2,5 sec kostete. Als Fünfter rettete der Nordire elf WM-Punkte, während der gestürzte Bautista leer ausging. Viele im Fahrerlager sind deshalb der Meinung, die Strafe sei unverhältnismäßig ausgefallen.
Ducati reichte innerhalb der vorgegebenen Frist einen Protest gegen diese Entscheidung ein. Das Team Aruba.it Ducati ist der Meinung, das Manöver wäre vorsätzlich gewesen und die Bestrafung sei ungenügend.
«Wir wollen ein Zeichen setzen», betonte Zambenedetti. «Was wir erwarten, ist konform mit dem, was die FIM seit drei Jahren erwartet. Was passiert ist, entspricht nicht unserem Denkansatz für diesen Sport. Natürlich, Rennsport kann gefährlich sein, er muss aber fair sein. Solche Vorfälle sollten während des Rennwochenendes entschieden werden. Ist das nicht möglich, muss man sich die Sache unmittelbar noch einmal anschauen und weitere Maßnahmen ergreifen.»
Ergebnisse Superbike-WM Magny-Cours, Rennen 2:
1. Razgatlioglu, Yamaha, 21 Runden
2. Rinaldi, Ducati, + 2,024
3. Bassani, Ducati, + 4,742
4. Lowes, Kawasaki, + 5,084
5. Rea, Kawasaki, + 10,679
6. Redding, BMW, + 11,955
7. Locatelli, Yamaha, + 15,188
8. Gerloff, Yamaha, + 15,443
9. Baz, BMW, + 16,870
10. Lecuona, Honda, + 18,367
11. Öttl, Ducati, + 25,740
12. Mahias, Kawasaki, + 33,872
13. Bernardi, Ducati, + 38,188
14. Tamburini, Yamaha, + 41,389
15. Nozane, Yamaha, + 42,657
16. Ponsson, Yamaha, + 50,863
17. Gutierrez, Kawasaki, + 54,487
18. König, Kawasaki, >+ > 1 min
19. Syahrin, Honda, + > 1 min
DNF Laverty, BMW
DNF Vierge, Honda
DNF Van der Mark, BMW
DNF Mercado, Honda
DNF Bautista, Ducati
Stand nach 20 von 36 Rennen:
1. Bautista, 332 Punkte. 2. Razgatlioglu 302. 3. Rea 285. 4. Rinaldi 167. 5. Locatelli 166. 6. Bassani 151. 7. Redding 145. 8. Lowes 145. 9. Lecuona 140. 10. Vierge 82. 11. Gerloff 76. 12. Baz 75. 13. Öttl 53. 14. Mahias 41. 15. Bernardi 27. 16. Tamburini 25. 17. Laverty 18. 18. van der Mark 15. 19. Nozane 13. 20. Fores 12. 21. Mykhalchyk 10. 22. Ponsson 8. 23. Syahrin 4. 24. Haslam 4. 25. Mackenzie 3. 26. Hickman 2. 27. Mercado 2.