MotoGP: Ducati vom V-Motor überzeugt

Toprak Razgatlioglu (Yamaha): Crash wegen der Bremse

Von Ivo Schützbach
«Wahrscheinlich hätte ich das Rennen leicht gewinnen können», meinte Superbike-Weltmeister Toprak Razgatlioglu in Magny-Cours. Doch der Yamaha-Star stürzte in der dritten Runde, weil er Probleme mit der Bremse hatte.

Selbstverschuldete Stürze von Toprak Razgatlioglu sind extrem selten, der Mann mit der Nummer 1 hat eine sehr geringe Fehlerquote. In Magny-Cours hatte er alle Zutaten, um sein siebtes Rennen in dieser Saison zu gewinnen und den Rückstand auf WM-Leader Alvaro Bautista (Ducati) zu verringern. Doch der Türke stürzte in der dritten Runde ebenso wie Jonathan Rea – und das unabhängig voneinander.

«Ich hatte schon am Morgen Probleme mit der Bremse», schilderte Toprak. «Nach FP3 haben wir das ganze System gereinigt und das Öl gewechselt, aber im Qualifying hatte ich erneut Probleme. Im Rennen war es dann wieder so und ich musste den Bremshebel am Lenker ständig nachjustieren. In der zweiten Runde kam der Bremshebel immer näher zu meinen Fingern. Ich passte mich an und bremste mehr, weil anfänglich nichts passierte. Dann war der Bremshebel aber auf einmal wieder weiter weg, ich zog gleich stark und die volle Bremswirkung setzte sofort ein. Das Hinterrad stieg in die Luft und ich entschied mich, geradeaus zu fahren. Ein seltsamer Fehler, normalerweise stürze ich nicht.»

Razgatlioglu kippte im Kiesbett kurz vor den Reifenstapeln um, konnte aber weiterfahren. Der 25-Jährige nahm das Rennen als Letzter wieder auf und lag nach 21 Runden im Ziel auf dem erstaunlichen elften Platz – und rettete damit fünf WM-Punkte.

«Platz 11 ist besser als Rang 24, und fünf Punkte sind besser als ein Sturz», bemerkte Toprak. «Ich hatte das ganze Rennen über Bremsprobleme, der Bremshebel wanderte ständig. Wahrscheinlich hätte ich dieses Rennen leicht gewinnen können, meine Race-Pace war sehr stark. Nach dem Sturz fuhr ich aber nicht wie zuvor, weil ich Angst hatte, dass ich wieder stürze. Im ersten Teil der Bremsphase ging es, aber im letzten Teil war es echt übel. Ich hatte kein Gefühl für die Bremse, ich fuhr nur noch. Hoffentlich bekommen wir das Problem für Sonntag in den Griff und ich kann um Siege kämpfen. Wir werden alle Teile tauschen, ich hatte dieses Problem nie zuvor.»

Der Rückstand auf WM-Leader Bautista beträgt jetzt 58 Punkte, doch wir sind erst ein Lauf über Saisonhalbzeit. «Es sind noch viele Rennen, ich konzentriere mich auf die zwei am Sonntag», hielt der 24-fache Sieger fest. «Ich mag diese Strecke, das ist meine Lieblingsstrecke. Auch Johnny hatte Pech, er stürzte in der letzten Kurve. Bislang ist das ein seltsames Wochenende für ihn und mich.»

Ergebnisse Superbike-WM Magny-Cours, Rennen 1:

1. Bautista, Ducati, 21 Runden
2. Redding, BMW, + 4,079 sec
3. Bassani, Ducati, + 6,751
4. Lowes, Kawasaki, + 8,531
5. Gerloff, Yamaha, + 9,022
6. Rinaldi, Ducati, + 17,260
7. Locatelli, Yamaha, + 20,044
8. Öttl, Ducati, + 20,712
9. Lecuona, Honda, + 21,583
10. Mahias, Kawasaki, + 23,854
11. Razgatlioglu, Yamaha, + 26,929
12. van der Mark, BMW, + 27,322
13. Vierge, Honda, + 28,639
14. Baz, BMW, + 37,824
15. Bernardi, Ducati, + 38,051
16. Ponsson, Yamaha, + 40,505
17. Nozane, Yamaha, + 40,619
18. Laverty, BMW, + 41,049
19. Tamburini, Yamaha, + 41,743
20. Syahrin, Honda, + 49,687
21. Mercado, Honda, + 51,725
22. König, Kawasaki, + 51,964
23. Gutierrez, Kawasaki, + 1 Runde
24. Rea, Kawasaki, + 1 Runde

Superbike-WM-Stand nach 19 von 36 Rennen:

1. Bautista, 323 Punkte. 2. Rea 267. 3. Razgatlioglu 265. 4. Locatelli 157. 5. Rinaldi 144. 6. Lecuona 134. 7. Bassani 131. 8. Redding 130. 9. Lowes 126. 10. Vierge 82. 11. Baz 67. 12. Gerloff 66. 13. Öttl 48. 14. Mahias 37. 15. Bernardi 24. 16. Tamburini 23. 17. Laverty 18. 18. van der Mark 15. 19. Fores 12. 20. Nozane 12. 21. Mykhalchyk 10. 22. Ponsson 8. 23. Syahrin 4. 24. Haslam 4. 25. Mackenzie 3. 26. Hickman 2. 27. Mercado 2.

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