Aufgeben war für Scott Redding (BMW) keine Option
Scott Redding orientiert sich immer weiter nach vorn
Als Scott Redding im Sommer 2021 realisierte, dass Álvaro Bautista zu Aruba.it Ducati zurückkehrt und er seinen Platz im Werksteam der Italiener verlieren würde, einigte sich der 29-Jährige mit BMW, obwohl die M1000RR zu diesem Zeitpunkt nicht siegfähig war.
«Als ich den BMW-Vertrag unterschrieb, las ich in den sozialen Medien so viele schlechte Kommentare. Meine Karriere wäre vorbei, ich tat es nur wegen des Geldes und solche Dinge. Aber das hat mit letztlich nur noch mehr motiviert», erinnert sich Redding im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Ich war schon immer der Underdog und werde es möglicherweise für immer bleiben, egal wo ich bin und was ich mache. Das inspiriert mich, mich noch mehr anzustrengen. Ich kann den Tag gar nicht erwarten, wenn ich auf dem obersten Podest stehe und im besten Fall den Titel gewonnen habe, dann zeige ich ihnen das hier.»
Der BMW-Pilot machte mit seiner rechten Hand eine eindeutige Geste.
«Ich bin nicht wegen des Geldes hier, es ist mein Job. Ich wäre auch bei Ducati geblieben, wenn es da nicht ein paar Irritationen gegeben hätte», blickte Redding zurück. «Dann habe ich mich umgeschaut und BMW hatte schon vor zwei Jahren Interesse an mir. Für die Gelegenheit bin ich dankbar und bei meiner Unterschrift sagte ich, dass ich mit diesem Bike Rennen gewinnen will. Deshalb war ich in Aragón so sauer, weil ich Leistung bringen wollte und musste. Plötzlich schien es der größte Fehler in meinem Leben gewesen zu sein und das frustrierte mich. Ich hätte das einfach hinnehmen können, oder mich richtig reinknien und mit meinen Jungs zusammenarbeiten. Ich war fordernd und für einige Rennen war die Spannung im Team groß, aber das war es wert.»
Zuletzt in Magny-Cours sorgte Redding als Zweiter im ersten Lauf für das beste Saisonergebnis für den bayerischen Hersteller. Und er ist sich sicher, dass es weitere Fortschritte geben wird.
«Der Tag wird kommen. Bis es so weit ist, müssen wir weiter hart arbeiten. Schon nach Most sagte ich dem Team, dass wir weiter Gas geben müssen; wir kommen näher, aber wir sind noch nicht dran», betonte der WM-Siebte. «Wenn wir anfangen zu gewinnen, haben wir es geschafft. Gewinnen wir jedes Rennen, können es ein wenig ruhiger angehen lassen. Ich glaube, meine Motivation überträgt sich ein Stück weit auf mein Team.»