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Marcel Schrötter hat noch 2 Chancen – bei Privatteams

Von Ivo Schützbach
Marcel Schrötter hat kein Spitzenteam in Aussicht

Marcel Schrötter hat kein Spitzenteam in Aussicht

Marcel Schrötter und das Moto2-WM-Team Liqui Moly Intact trennen sich nach dieser Saison, der Bayer möchte 2023 gerne Superbike-WM fahren. Doch es gibt kaum noch freie Plätze, die besten Teams sind besetzt.

In der Superbike-WM 2023 sehen wir stand heute 25 Fahrer. Für diese Plätze sind offiziell erst elf Piloten bestätigt, in der Realität aber nahezu 20 festgezurrt.

Seit dem Misano-GP Anfang September wissen wir: Nach sechs gemeinsamen Jahren von Deutschlands einzigem GP-Stammfahrer Marcel Schrötter und dem Team Liqui Moly Intact ist nach dieser Saison Schluss. Schrötter würde gerne in die seriennahe Weltmeisterschaft wechseln, sein Manager Michael Kories schaut sich seit April im SBK-Fahrerlager nach einem Arbeitgeber für ihn um. Er geht davon aus, dass er bis zum Barcelona-Event am Wochenende 24./25. September Vollzug vermelden kann.

SPEEDWEEK.com hat sich in Magny-Cours nach den verbleibenden Möglichkeiten für den 29-jährigen Bayer umgehört.

Wirklich attraktive Plätze gibt es für Schrötter keine mehr, denn von den 14 Werksbikes der fünf Hersteller, BMW und Yamaha leisten sich jeweils vier, sind zwölf besetzt. Zählen wir Michael Rinaldi dazu, der seinen Vertrag mit Aruba.it Ducati in den kommenden Tagen verlängern wird, reden wir von 13. Und für den einen noch offenen Platz bei GRT Yamaha kommt Schrötter nicht in Frage.

Auch bei den starken Privatteams Motocorsa Ducati und Puccetti Kawasaki wird er nicht unterkommen, sie haben ebenso wenig Interesse an Schrötter wie Neuzugang GMT94 Yamaha.

Realistische Möglichkeiten bieten sich dem derzeitigen Achten der Moto2-WM nur noch bei MIE Honda sowie Pedercini Kawasaki.

Teamchefin Midori Moriwaki arbeitet zunehmend enger mit der Honda Racing Corporation zusammen und will ihre Truppe in der Superbike-WM so weiter nach vorne bringen. Der Malaysier Hafizh Syahrin wird für nächstes Jahr bleiben; der Argentinier Tati Mercado kann sich vorstellen, fix in die IDM zum Holzhauer-Team zu wechseln und dort das Honda-Aushängeschild zu werden.

Wann immer Pedercini Kawasaki ausreichend Sponsoren und damit genügend finanzielle Mittel zur Verfügung hatte, war das Team für die Top-10 gut, wie mit Jordi Torres, Anthony West und Leon Haslam bewiesen. Doch die Zukunft der rührigen Truppe aus Norditalien steht auf wackligen Beinen.

Einigt sich Schrötter weder mit MIE Honda noch Pedercini Kawasaki, bleiben ihm nur noch die Supersport-WM und der MotoE-Weltcup. Oder er kommt überraschend doch noch in der Moto2-WM unter.

In der Supersport-Klasse wäre das Interesse am Süddeutschen größer als bei den Superbikes. Denn für fast alle Superbike-Teamchefs steht fest: Ein aus der Moto2-WM kommender Fahrer muss erst alle Strecken kennen sowie die Reifen und die Meisterschaft verstehen lernen, wofür sich die Supersport-WM sehr gut eignet. Ein Direktumstieg aus Moto2 in Superbike, wie ihn Xavi Vierge für dieses Jahr im Honda-Werksteam vollzogen hat, ist in den vergangenen zehn Jahren eine rare Ausnahme.

Die Superbike-WM-Teams für 2023:

Honda: Iker Lecuona (E), Xavier Vierge (E)

MIE Honda: Hafizh Syahrin (MAL), Schrötter?

Kawasaki: Jonathan Rea (GB), Alex Lowes (GB)

Kawasaki Puccetti: Sykes?

Orelac Kawasaki: Oliver König (CZ)

Pedercini Kawasaki: Gutierrez? Schrötter?

BMW Motorrad: Scott Redding (GB), Michael van der Mark (NL)

Bonovo action BMW: Loris Baz (F), Garrett Gerloff (USA)

Pata Yamaha: Toprak Razgatlioglu (TR), Andrea Locatelli (I)

GRT Yamaha: Remy Gardner (AUS), Nozane? Aegerter? Baldassarri?

GMT94 Yamaha: Baldassarri? Debise? Mackenzie?

Motoxracing Yamaha: Tamburini?

Gil Motor Sport Yamaha: Chris Ponsson (F)

Aruba.it Ducati: Alvaro Bautista (E), Michael Rinaldi (I)

Barni Spark Ducati: Luca Bernardi (I)

Go Eleven Ducati: Philipp Öttl (D)

Motocorsa Ducati: Axel Bassani (I)

Fett = offiziell bestätigt

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