Honda Triple-R: Starker Motor – Schwächen im Chassis
Honda-Werksfahrer Xavi Vierge
Als die Mitglieder der Superbike Commission, bestehend aus Vertretern des Motorrad-Weltverbands FIM, Promoter Dorna und dem Herstellerbündnis MSMA, am 6. Oktober bei ihrem Treffen in Portimao die Einführung der «Super Concession Parts» beschlossen, trat die Ergänzung zum bisherigen Reglement sofort in Kraft. Die letzten Events 2022 in Portimao, San Juan, Mandalika und Phillip Island werden als Vorbereitung für 2023 genutzt. Sollten sich Schwachstellen in den neuen Regeln offenbaren, können diese bis nächstes Jahr ausgemerzt werden.
Aktuell profitieren Honda und BMW von den Super-Concessions: Beide Hersteller liegen per Definition zu weit hinter Ducati, Yamaha und Kawasaki. Seit Portimao dürfen sie Modifikationen an ihrem Chassis vornehmen, welche das Reglement sonst verbietet.
Honda-Teammanager Leon Camier sagte gegenüber SPEEDWEEK.com, dass die ersten Chassis-Anpassungen voraussichtlich für die Rennen auf der Insel Lombok am 12./13. November kommen.
«Bislang haben wir versucht, aus unserem jetzigen Motorrad das Maximum herauszuholen», erklärte Werksfahrer Xavi Vierge. «Die Modifikationen werden uns sicher dabei helfen, einen Schritt nach vorne zu machen. Wenn wir die neuen Teile bereits für Mandalika bekommen – super!»
Seit der Einführung der aktuellen CBR1000RR-R 2019 hat sich herausgestellt, dass die Rahmengeometrie und -flexibilität nicht ideal für den Rennsport ist – besonders auf den in der Superbike-WM vorgeschriebenen Pirelli-Reifen.
«In der letzten Phase des Bremsmanövers lässt sich das Motorrad nicht so einlenken, wie wir uns das wünschen», verdeutlichte Vierge. «Das führt dazu, dass wir am Kurvenausgang zu spät dran sind und das Potenzial unseres Motors nicht nützen können. Wenn wir in diesem Bereich stärker werden, können wir auch die Traktion besser nützen. Auf einigen Strecken waren wir recht wettbewerbsfähig, auf anderen strauchelten wir sehr. Aber das war uns schon vor der Saison klar. Wir haben uns über das Jahr deutlich verbessert, aber die anderen auch. Deshalb liegen wir immer einen Schritt zurück. Gut ist, dass sie in Japan für uns schuften, auch das Team arbeitet sehr gut. Deshalb hoffe ich, dass wir bei den letzten zwei Veranstaltungen in dieser Richtung weitermachen können, um für nächstes Jahr gerüstet zu sein.»