Remy Gardner: «MotoGP-Anforderungen sind wahnwitzig»
Yamaha-Neuzugang Remy Gardner weiß, dass er in seiner ersten Superbike-Saison viel zu lernen hat, vor allem die Reifen und Bremsen unterscheiden sich deutlich von MotoGP.
Neu ist für den sechsfachen Moto2-GP-Sieger auch das Format in der seriennahen Weltmeisterschaft: Neben dem ersten Hauptrennen am Samstagnachmittag gibt es das Superpole-Race am Sonntagvormittag, dessen Top-9 die ersten drei Startreihen für das zweite Hauptrennen am Nachmittag bilden.
Ab 2023 wird es auch in der Königsklasse ein Sprintrennen geben, dieses wird am Samstag gefahren. Einige MotoGP-Piloten haben sich deswegen kritisch geäußert, Gardner kann das nachvollziehen.
«Die beiden Klassen lassen nicht vergleichen», hielt der 24-Jährige im Gespräch mit SPEEDWEEK.com fest. «MotoGP findet an 21 Wochenenden des Jahres statt, die körperlichen Anforderungen auf einem GP-Bike sind wahnwitzig. Ein MotoGP-Bike zu fahren, ist wirklich hart. Auf der Bremse und in der Beschleunigung wirken erstaunliche Kräfte, vor allem seit es die Ride-Height-Devices gibt. Alles ist wirklich extrem und ermüdend – nach einem Rennwochenende war ich am Montag zerstört. Ein zusätzliches Rennen zu fahren, ist harte Arbeit.»
Der Australier ergänzte: «An 21 Wochenenden zu fahren ist bereits hart, wenn du nur ein Rennen hast. Bei den Superbikes sind es zwölf Wochenenden. Das macht den Unterschied: Du hast jeweils zwei oder drei Wochen, um dich vorzubereiten und frisch zurückzukommen. Natürlich gibt während der drei Tage jeder alles, aber anschließend hast du Zeit, um dich zu erholen. In MotoGP kommst du am Montag heim und brichst nach einem Trainingstag bereits zum nächsten Rennen auf. Ich gehe auch davon aus, dass ein Superbike körperlich nicht so anstrengend sein wird – vielleicht liege ich damit auch falsch. Aber sie haben Stahlbremsen und weniger Leistung.»
Wie fordernd ein Superbike ist, wird Gardner diese Woche erfahren, wenn er am Mittwoch und Donnerstag zusammen mit GRT-Yamaha-Kollege Domi Aegerter und sämtlichen anderen Spitzenfahren in Jerez testet. Die Wettervorhersage bringt Sonnenschein und 14 Grad Celsius, das Roll-out mit der R1 Mitte Dezember fand auf nasser Strecke statt.