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MotoGP-Wildcard für Bautista? Was der 38-Jährige sagt

Von Ivo Schützbach
2018 war Alvaro Bautista letztmals in der MotoGP dabei, seither gehört er zu den Hauptdarstellern in der Superbike-WM. Natürlich fragen sich alle, ob nach seinem MotoGP-Test in Misano noch mehr kommt.

Seit 2015 ist IT-Anbieter Aruba Hauptsponsor und Eigentümer des Superbike-Werksteams von Ducati, dieses Jahr mit den Fahrern Alvaro Bautista und Michael Rinaldi unterwegs. Seit 2019 wirbt die Firma von Stefano Cecconi auch auf den Ducati und Lederkombi der MotoGP-Werksfahrer. Der Superbike-Deal läuft bis mindestens Ende 2024, dann ist zehnjähriges Jubiläum.

2022 trat das Aruba-Team erstmals in der MotoGP-WM an und ließ Ducatis Test- und Ersatzfahrer Michele Pirro bei den Grands Prix in Mugello (23.), Barcelona (24.) und Misano (Sturz) im identischen Design antreten, wie wir es aus der Superbike-WM kennen. Der Italiener war auch dieses Jahr in Mugello dabei und wurde 15. im Sprint und 16. im Hauptrennen.

Diese Woche Dienstag und Mittwoch testet Superbike-Weltmeister und WM-Leader Alvaro Bautista zusammen mit Pirro auf dem Misano World Circuit, der Spanier pilotiert erstmals seit 2018 wieder eine MotoGP-Maschine.

Bautista erhielt diesen Test als Belohnung für seinen Titelgewinn im Vorjahr, er betont, dass es nur darum gehe Spaß zu haben und er kein Augenmerk auf die Rundenzeiten lege.

Wie groß das Interesse von Ducati an seinen Aussagen ist, beweist die Anwesenheit von Gigi Dall’Igna beim Test, dem General Manager von Ducati Corse. Mit Marco Zambenedetti und Serafino Foti sind auch zwei der wichtigsten Superbike-Manager aus Borgo Panigale dabei. Bereits am Dienstag äußerten sie sich positiv über die schnellen Rundenzeiten von Alvaro.

Natürlich stellen sich Motorradfans weltweit die Frage, ob Bautista wirklich nur die zwei Tage testet und das war’s. Oder ob das Aruba-Team und Ducati nicht doch Hintergedanken haben und überlegen, den 38-jährigen Superbike-Star mit einer Wildcard in einem MotoGP-Rennen mitfahren zu lassen.

«Diesbezüglich geht mir gar nichts durch den Kopf», versichert Alvaro. «Für mich geht es nur um diesen Test. So etwas wie damals mit Bayliss lässt sich nicht wiederholen, das war eine andere Zeit.»

Bautista hatte während seiner MotoGP-Karriere fast immer zweitklassiges Material. 2018 erhielt er von Ducati die große Chance, als Ersatz des verletzten Jorge Lorenzo im Werksteam den Grand Prix in Australien zu fahren und wurde umjubelter Vierter.

«Für sein Talent hat Alvaro zu wenig gewonnen», sagt Dall’Igna über die GP-Karriere seines heutigen Superbike-Aushängeschilds.

Priorität für Ducati hat, dass Bautista seinen Superbike-WM-Titel erfolgreich verteidigt. Von den ersten 15 Rennen hat er 14 gewonnen, vor Donington Park am ersten Juli-Wochenende liegt er bereits 86 Punkte vor dem zweitplatzierten Toprak Razgatlioglu (Pata Yamaha).

Die SBK-Saison endet Mitte Oktober in Argentinien. Schwer vorstellbar, dass Ducati Bautista aus seiner Konzentration reißen würde und ihn während der Saison ein MotoGP-Rennen fahren ließe. Denn der 38-Jährige hätte viel mehr zu verlieren als zu gewinnen.

Nach der Superbike-Saison sind noch die Übersee-Grands-Prix in Australien, Thailand, Malaysia und Katar, was für Aruba im Fall eines Wildcard-Einsatzes von Bautista enorme Kosten bedeuten würde. Bliebe der Saisonabschluss in Valencia vom 24. bis 26. November.

Noch einmal Bautista: «In meiner ganzen Karriere habe ich zum ersten Mal einen Test mit einer richtigen Werksmaschine und einem echten Werksteam. Für mich ist das ganz erstaunlich, diese Chance hatte ich in meinem Leben noch nie. Vor fünf Jahren fuhr ich auf Phillip Island, da wurde ich aber nur gefragt, ob ich fahren kann, und konnte mich nicht darauf vorbereiten. Dieser Test ist sehr wichtig, Ducati unternimmt alles für mich, damit ich das Motorrad genießen kann. Ich denke nicht an mehr als an diesen Test und will mein Gefühl nicht verlieren, das ich für die Panigale V4 habe. Das ist alles.»


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