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Kann Johnny Rea in Imola erneut eine Wende einläuten?

Von Kay Hettich
Jonathan Rea und Alvaro Bautista

Jonathan Rea und Alvaro Bautista

Für Álvaro Bautista und Jonathan Rea ist das bevorstehende Superbike-Meeting in Imola speziell. Für den Ducati-Star war es 2019 der Anfang seine Niederlage, für den Kawasaki-Piloten der Wendepunkt zum Titelgewinn.

Imola … ein wohlklingender Name für Motorsport-Fans. Schon bevor 1952 die permanente Rennstrecke eröffnet wurde, gab es seit den 1940er-Jahren Rennen auf öffentlichen Straßen. Neben Monza ist Imola eine der geschichtsträchtigsten und berühmtesten italienischen Rennstrecken überhaupt. Die Geschichte der Superbike-WM nahm hier aber erst im Jahr 2001 seinen Anfang.

Da die Piste mehrfach eine neue Decke erhielt, ändert sich das Gripniveau mehrfach. Zudem ist die Strecke stellenweise sehr uneben. Der Stop-and-Go-Kurs ist technisch sehr anspruchsvoll. Es gibt Bergauf- und Bergabpassagen sowie langsame und schnelle Schikanen, in denen das Motorrad gut bremsen und einlenken muss. Hier lauern tückische Randsteine, die dafür sorgen, dass das Motorrad beim Überfahren unruhig wird. Die Richtungswechsel sind anspruchsvoll. Beim Herausbeschleunigen aus den langsamen Kurven sind drehmomentstarke Bikes gefragt. Die Strecke ist stellenweise sehr eng. Deshalb ist das Überholen in Imola schwierig.

Die Superbike-WM gastierte zuletzt 2019 in Imola. Der damals frisch in die seriennahe Weltmeisterschaft gewechselte Álvaro Bautista hatte die Saison mit der neuen Ducati V4R bis dahin mit elf Siegen in Serie dominiert. Die Piste in Imola war dem Spanier aber unbekannt und diesen Vorteil nutzte Jonathan Rea (Kawasaki) zu seinem Vorteil aus. Der mit neun Siegen erfolgreichste Superbike-Pilot läutete mit zwei Siegen den Wendepunkt in der Meisterschaft ein. Zwei Siege, weil das zweite Hauptrennen am Sonntag wegen Starkregen abgesagt werden musste.

Nun kommt Bautista erneut als WM-Leader nach Imola, 16 von 18 Rennen hat der Spanier bisher gewonnen. Begeisterung für das Heimrennen von Ducati ist beim 38-Jährigen jedoch nicht zu spüren. «In Imola bin ich erst einmal gefahren – aber wenn ich mich richtig erinnere, hatten wir 2019 nur ein halbes Rennwochenende», grübelte der aktuelle Weltmeister. «Die Strecke ist nicht einfach, schlimmer für mich ist aber die Sicherheit. Die Wände sind dort dicht neben der Strecke und die Sturzräume sind klein. Ich halte es dort für zu gefährlich. Aber es ist Teil des Kalenders und ich werde aufpassen, keinen Fehler zu machen – Fehler können schlimm enden. Also gehe ich es entspannt an.»

Das könnte man als Einladung an Rea verstehen, seinen ersten Sieg in diesem Jahr zu feiern. «Wenn man sich die bisherigen anschaut, dann befürchte ich, dass es für uns in diesem Jahr schwer wird, überhaupt ein Rennen zu gewinnen. Andererseits Imola, warum nicht», meinte Rea. «Unser Bike ist gut bei Richtungswechseln in den Schikanen. Andererseits könnte es heiß werden. Es wäre ein Traum, wenn ich dort ein Rennen gewinnen könnte. Momentan fühlt es sich an, als wären wir Lichtjahre entfernt. Wir müssen uns darauf konzentrieren, das Bike zu verbessern und konkurrenzfähiger zu werden, anstatt auf die einzelnen Ergebnisse zu schauen.»


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