MotoGP-Chaos bei Honda: Superbike-Team braucht Geduld
Bereits zu Beginn des MotoGP-Wochenendes in Österreich hatte Johann Zarco gegenüber seiner Mannschaft den Abschied zum Saisonende angekündigt (SPEEDWEEK.com berichtete), nach dem Rennen am Sonntag folgte die offizielle Bestätigung: Der 33-jährige Franzose wird Prima Pramac Ducati nach drei gemeinsamen Saisons und bisher zwölf Podestplätzen Ende 2023 verlassen.
Ab 2024 ist Zarco in der Box des MotoGP-Teams LCR Honda zu Hause, weil ihm die Japaner im Gegensatz zu Ducati einen Zwei-Jahres-Vertrag für die MotoGP-WM angeboten haben – mit Option auf eine dritte Saison.
Die Honda Racing Corporation hat die Verträge mit ihren beiden Superbike-WM-Piloten Iker Lecuona und Xavier Vierge inzwischen verlängert. Dass Zarco zu LCR geht bedeutet, dass dort kein Platz für Lecuona ist.
Doch es könnte auch anders kommen.
Marc Marquez und Joan Mir, denen in Österreich erneut kein einstelliges Ergebnis gelang, zerbrechen sich seit Monaten den Kopf, wie sie trotz bestehendem Vertrag für 2024 aus der Honda-Misere kommen. Ihre Manager klopfen diskret verschiedene Möglichkeiten ab, die mit Fortschreiten der Saison aber immer weniger werden.
Marc Marquez (30) hat vier Optionen: Seinen Honda-Vertrag erfüllen, zu Pramac Ducati wechseln, ein Jahr pausieren oder aufhören.
Sollte Marquez oder Mir das Repsol-Werksteam verlassen, müsste Honda erneut umdisponieren. Dann wäre Lecuona willkommen, der sich die Rückkehr in die Königsklasse vorstellen kann, falls Honda das wünscht. Der Spanier könnte bei LCR untergebracht und Zarco ins Werksteam transferiert werden.
In diesem Fall müsste sich auch das Superbike-Werksteam von HRC anders aufstellen und den Platz neben Vierge neu besetzen.