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Starker Honda-Motor – weshalb die Leistung verpufft

Von Ivo Schützbach
Jose Escamez ist Nachfolger von Leon Camier als Manager des Honda-Werksteams in der Superbike-WM. Der Spanier erklärt die derzeit größte Schwäche der CBR1000RR-R Fireblade.

Jose Escamez hat über 20 Jahre Rennsporterfahrung, die meiste Zeit arbeitete er im MotoGP-Paddock, unter anderen für die Honda Racing Corporation, zuständig für die Werksteams des japanischen Herstellers.

Bei der einstmals schlagkräftigsten Rennabteilung übernahm der Spanier über den Winter den Posten von Leon Camier, der freiwillig seinen Stuhl räumte und inzwischen als Koordinator und Riding-Coach für das neue SBK-Team Marc VDS Ducati und Sam Lowes arbeitet.

Escamez ist bereits der dritte Teammanager seit der Etablierung des HRC-Teams 2020. Er übernahm eine gebeutelte Mannschaft – in vier Jahren wurden mickrige fünf dritte Plätze erobert (3x Bautista, 1x Lecuona, 1x Vierge). SPEEDWEEK.com traf sich mit ihm in Montmelo zum Interview.

Bei Honda wurde bereits vor Jahren als größte Schwäche der Fireblade ausgemacht, dass die Leistung des sehr starken Reihenvierzylindermotors nicht auf den Boden gebracht wird. Das hat sich auch mit dem für diese Saison neuen Modell nicht geändert.

«Wir hatten dieses Problem von Anfang an», hielt Escamez fest. «In Australien hatten wir kein Problem, weil der Asphalt dort extrem viel Grip bietet. Das Motorrad ließ sich aber nur schlecht verzögern, was teilweise an der Motorbremse lag. Das wirkt sich auch negativ im Kurvenscheitel aus und den Fahrer zieht es nach außen.»

Während des zweitägigen Barcelona-Tests vergangene Woche Donnerstag und Freitag beschäftigte sich Honda erneut intensiv mit diesem Problem, auch Testfahrer Tetsuta Nagashima war vor Ort, es wurde aber keine befriedigende Lösung gefunden.

«Wir testeten einige neue Teile, insbesondere im Bereich der Elektronik, der Motorbremse und der Schwinge», verriet Werksfahrer Xavi Vierge. «Auch wenn wir noch nicht den Schritt gemacht haben, den wir uns erhofft hatten, hat uns der Test geholfen, die weitere Richtung zu bestimmen.»

«Es geht darum, mehr Motorbremse zu haben», verdeutlichte Escamez. «Und es ist wichtig, die aggressiven Reaktionen des Motors zu beseitigen.»

Was sich so trivial anhört, stellt für den größten Motorradhersteller offensichtlich eine größere Herausforderung dar.

Kombinierte Zeiten Superbike-WM, Barcelona- Test (14./15. März):
Pos Fahrer Motorrad Zeit Diff
1. Nicolò Bulega (I) Ducati 1:40,172 min
2. Toprak Razgatlioglu (TR) BMW 1:40,199 + 0,027 sec
3. Danilo Petrucci (I) Ducati 1:40,601 + 0,429
4. Andrea Iannone (I) Ducati 1:40,662 + 0,490
5. Jonathan Rea (GB) Yamaha 1:40,772 + 0,600
6. Andrea Locatelli (I) Yamaha 1:40,848 + 0,676
7. Sam Lowes (GB) Ducati 1:40,944 + 0,772
8. Michael vd Mark (NL) BMW 1:40,961 + 0,789
9. Alex Lowes (GB) Kawasaki 1:40,985 + 0,813
10. Michael Rinaldi (I) Ducati 1:41,020 + 0,848
11. Álvaro Bautista (E) Ducati 1:41,029 + 0,857
12. Remy Gardner (AUS) Yamaha 1:41,044 + 0,872
13. Garrett Gerloff (USA) BMW 1:41,160 + 0,988
14. Dominique Aegerter (CH) Yamaha 1:41,178 + 1,006
15. Michele Pirro (I) Ducati 1:41,479 + 1,307
16. Axel Bassani (I) Kawasaki 1:41,557 + 1,385
17. Scott Redding (GB) BMW 1:41,574 + 1,402
18. Tito Rabat (E) Kawasaki 1:41,800 + 1,628
19. Xavier Vierge (E) Honda 1:41,804 + 1,632
20. Tetsuta Nagashima (J) Honda 1:42,102 + 1,930
21. Philipp Öttl (D) Yamaha 1:42,321 + 2,149
22. Tarran Mackenzie (GB) Honda 1:42,371 + 2,199
23. Bradley Ray (GB) Yamaha 1:42,413 + 2,241
24. Iker Lecuona (E) Honda 1:42,795 + 2,623
25. Sylvain Guintoli (F) BMW 1:43,121 + 2,949
26. Adam Norrodin (MAL) Honda 1:43,187 + 3,015
27. Bradley Smith (GB) BMW 1:43,369 + 3,197
28. Florian Marino (F) Kawasaki 1:43,383 + 3,211

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